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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Knoten am Hoden bei jungen Rüden



bernie
10.08.2007, 09:19
Hallo,

hoffe, daß mir hier jemand weiter helfen kann.

Ich habe einen 15 Monate jungen Rüden, bei dem ich vor einer Woche einen sehr harten Knoten im bzw. am Hoden entdeckt habe. Beim Tierarzt wurde auch der Urin untersucht und es wurde eine Harnwegsinfektion festgestellt. Der Hund wurde mit Antibiotika behandelt. Der Knoten zeigte allerdings keine Veränderung. DArauf wurde drei Tage später Kortison und ein entzündungshemmendes Mittel gespritzt. Darauf reagiete der Knoten etwas, aber er ist immer noch da und zeigt keinerlei größere Veränderung.

Der Hund zeigt keine Schmerzen, weder beim Bewegen, noch beim abtasten. Beide Hoden fühlen sich weich an, nur an dem einen Hoden ist eben dieser harte Knoten. Verletzungen oder einen Stich von einem Insekt, werden ausgeschlossen. Der Hund ist fit, frißt, trinkt, Kotabsatz normal und zeigt keinerlei ERkrankungsanzeichen.
Der Hund sollte eigentlich in die Zucht.

Ich wäre für eine Antwort sehr dankbar.

Für weitere Fragen stehe ich zur Verfügung.

LG Bernie

Dr.Vogel
10.08.2007, 09:52
Knotige Veränderungen können, speziell wenn sie schmerzfrei sind, durchaus Hodentumoren sein. Bei einem Rüden, der nicht in die Zucht soll, würde man in jedem Fall an eine sofortige Kastration denken, in Ihrem Fall sollte raschest mittels Ultraschalluntersuchung und evtl. sogar Gewebebiopsie eine exakte Diagnose gestellt werden - und dann entschieden werden, ob operiert werden muß.
mfg Dr. Bernd Vogel

bernie
10.08.2007, 09:58
Sehr geehrter Dr. Vogel,

recht herzlichen Dank für Ihre schnelle Antwort.
Ich werde heute abend dies mit meiner TA durchsprechen und alles notwendige schnellstens in die Wege leiten.

LG Bernie

bernie
11.08.2007, 09:03
Hallo,

wir waren gestern abend beim TA und der Verdacht auf Tumore wurde bestätigt. OP-Termin steht für Montagnachmittag.

Nun habe ich aber nochmals eine Frage.
Durch was entstehen diese Tumore??

LG Bernie

Dr.Vogel
11.08.2007, 09:16
Wenn die Medizin wüßte, wodurch Krebs wirklich entsteht, wäre die Menschheit einen großen Schritt weiter...
mfg Dr. Bernd Vogel

bernie
11.08.2007, 10:12
Ja, sicher, das ist mir auch klar. Damit wäre der Medizin sehr geholfen.

Aber es heißt ja noch nicht, das der Knoten bösartig ist. Es gibt ja auch gutartige Knoten und trotzdem wird zur Kastration geraten, um eine Streuung zu vermeiden.
Aber wodurch werden gutartige Tumore gebildet, also wodurch entstehen sie? Muß dann immer kastriert werden oder besteht eine Möglichkeit, das es wieder in Ordnung kommt??
Eine Biopsie dauert zu lange. Ich habe mehre Kliniken in unserem Umfeld angerufen. Das schnellste Ergebniss ist in 10 Tagen zu bekommen. DAs Problem ist, falls es doch bösartig ist, könnte der Turmor in den 10 Tagen schon gestreut haben.
Die Zeit drängt, aber trotzdem wollte der TA das Wochenence noch abwarten, um dem Hund noch eine Chance zu geben. Er äußerte im positivsten Fall vielleicht noch eine Quetschung. Deshalb wollte er das Wochenende noch abwarten.


LG Bernie

Dr.Vogel
11.08.2007, 12:35
Ob gut- oder bösartig, in der Tiermedizin ist es zumeist üblich, Tumoren zuerst ganz zu entfernen und dann - zwecks Prognosestellung - histologische Untersuchungen zu machen. Besonders bei Tumoren wie denen am Hoden, einem Organ, das einfach zu entfernen und für das Leben des Tieres nicht wirklich notwendig ist.

Tiere stecken Operationen zwar zumeist besser weg als Menschen, aber eine vorherige Biopsie würde dennoch doppelte Narkose bedeuten.

In Ihrem Fall sollten Sie ohnedies eine Zucht mit einem Rüden, der einen Hodentumor hatte, überdenken! Falls Sie aber vor der Operation dennoch eine Biopsie wollen, um die Notwendigkeit der Operation zu sichern, wird das Risiko der Metastasierung innerhalb von 10 Tagen sicherlich nicht größer werden.

So, jetzt ist Ihr Tierarzt mit Rat und Tat am Zug!
mfg Dr. Bernd Vogel