Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Trigeminusneuralgie
Liebes Expertenteam,
meine Hündin (4 Jahre alt), hat seit Samstag Probleme beim Fressen und trinken. Da meine TÄ ratlos war , wurden wir an eine Klinik überwiesen. Die Tierklinik konnte auch keine gesicherte Diagnose stellen. Insgesamt haben sie 6 Ärzte gesehen!
Sie meinten eventuell eine Spätfolge der Tollwutimpfung(2 Mon. her) oder eventuell Trigemiusneuralgie.
Weitere Untersuchungen laufen noch, Bluttest der Schilddrüse
Diese Erkrankung kenne ich beim Menschen, Hund habe ich noch nie gehört. Diese Erkrankung ist beim Menschen unwahrscheinlich Schmerzhaft, der Hund äußert aber keine Schmerzlaute.
Symptome : halbgeöffnetes Maul, kann keine Nahrung aufnehmen, Unterkiefer wie gelähmt, bellt aber, die unteren Augenlider hängen
Sie hat ansonsten keine neurologischen Ausfallerscheinungen.
Vielleicht haben sie noch eine Idee was es sein könnte.
Die Hündin ist auch so noch sehr am Leben interessiert, sie versucht auch zu trinken.
Inzwischen hat sie nach einer Gastroskopie eine Magensonde erhalten, damit sie mir nicht verhungert. Bisher wurde sie parenteral mit Glucose und Ringer Lactat über "Wasser" gehalten.
LG Kirsten
Dr.Steingassner
20.07.2007, 17:13
Die Homöopathie kennt ein Krankheitsbild Lähmungen als Folge eines Infektes, bei welchem es zu Lähmungserscheinungen von Gesichtsnerven kommt. z.B einem Herabhängen der Augenlider Die Augen können nicht, oder mühsam geschlossen werden.
War der Hund vor diesen Ereignissen krank?
mfG. Dr. Steingassner
Mag.Oistric
20.07.2007, 17:40
guten abend! ohne den patienten zu kennen kann man natürlich keine aussage treffen aber ist eine vielleicht auch an eine myasthenia gravis gedacht worden und ev ein ct wegen tumorbildung (drückt auf den nerv oder das zuständige areal im gehirn).
ich wünsche ihnen eine rasche diagnose mit hoffentlich guter prognose.
von herzen alles gute, a. oistric
Sehr geehrter Herr Dr. Steingassner,
vielen Dank für Ihre Antwort.
Nein die Hündin war immer Kerngesund sie hatte noch nie größere Probleme. Sie ist auch jetzt für diese Verhältnisse noch recht agil, sie freut sich, bettelt sogar wenn es für den anderen Hund Futter gibt.
Bisher war sie so wie immer, keine Veränderungen, wir haben sie ja Tag und Nacht um uns. Es kam von einem Tag auf den anderen.
Aber ich habe eben bemerkt, daß sie die Schnauze wegzieht, wenn man sie dort anfassen will. Als wenn sie doch Schmerzen hat.
Sie hatte bisher auch täglich Schmerzmittel bekommen. Heute zum ersten mal nicht.
LG Kirsten
Sehr geehrte Frau Mag. Oistric,
Myasthenia gravis wurde ausgeschlossen.
Allerdings wollte ich eigentlich noch das vom Kopf ein CT gemacht wird.
Meine TÄ unterbricht gleich noch mal ihren Urlaub für uns, dann werde ich das noch einmal besprechen.
Da ich auch schon an einen Tumor oder intrakranielle Blutung dachte.
Vielen Dank erst einmal
LG Kirsten
Dr.Vogel
20.07.2007, 18:04
Wie der Zufall so spielt habe ich auch gerade so einen seltenen Fall in meiner Ordination!
Wenn das Allgemeinbefinden des Hundes ungestört ist, der Prozess nicht schmerzhaft ist und sich in Bezug auf den hängenden Unterkiefer eine Besserung zeigt sollte man mit weiterer aufwändiger Diagnostik 2-3 Wochen abwarten.
Es gibt eine sogenannte idiopathische bilaterale Kaumuskulaturlähmung, ausgelöst durch eine Trigeminusnerv-Paralyse, die innerhalb dieser Zeit ohne Behandlung spontan mit guter Prognose abheilt! Vitamin B Präparate können natürlich nicht schaden, ein CT sollte - hinsichtlich eines Tomorgeschehens - natürlich gemacht werden, wenn sich keine sichtbare Besserung in diesem Zeitraum einstellt.
mfg Dr. Bernd Vogel
Sehr geehrter Herr Dr. Vogel,
auch Ihnen vielen Dank für die Antwort.
Meine Hündin scheint nicht so große Schmerzen zu haben.
Auch sonst ist sie heute munterer unterwegs. Die Ärzte in der Hamburger Tierklinik rieten mir auch dazu das "aus zu sitzen". Allerdings werde ich, um einen Tumor auszuschließen ein CT machen lassen.
Geht es den dem Hund in Ihrer Ordination besser?
Hatte er den auch so arge Probleme den Unterkiefer zu schließen?
Ich werde meinen Hund weiter künstlich ernähren und natürlich Vit. B Präparate geben.
MfG Kirsten
Dr.Vogel
21.07.2007, 08:16
Mein Patient, ein dt. Drahthaar, ist 2 Wochen nach Beginn der Symptome bereits nahezu beschwerdefrei, frißt nach Auskunft des Besitzers normal und befindet sich offensichtlich auf dem Weg völliger Ausheilung.
Meine Mahnung zur Geduld beruht grundsätzlich auf der Tatsache, dass ein CT in Vollnarkose durchgeführt werden muß, teuer ist und uns diagnostisch nur bedingt weiterbringt. Bessert sich das Geschehen war er eigentlich sinnlos und sollte sich ein Tumor als Ursache herausstellen sind die Konsequenzen ohnehin traurig und endgültig - da ist nicht unbedingt Eile angesagt.
Ich würde Ihnen daher raten, mit dem CT noch zuzuwarten!
Ich hoffe für Sie und Ihren Hund, dass es ihm bald besser geht!
mfg Dr. Bernd Vogel
Sehr geehrter Herr Dr. Vogel,
heute sieht meine Hündin Kira wesentlich besser aus als die Tage zuvor.
Fressen und trinken geht aber noch nicht, aber ich bin da sehr hartnäckig, ich stehe das alles mit ihr durch.
Die Augen sind nicht mehr ganz so eingefallen und sie putzt sich auch wieder gründlicher.
Ist das vielleicht eine Rassebedingte Erkrankung oder ein Zufall?
Kira ist ein Dt. Drahthaar / Rhodesian Ridgeback - Mix.
Ich werde Ihren Rat beherzigen und noch ein paar Tage warten mit dem CT.
Man hat ja auch Angst vor einer endgültigen Entscheidung. So ein Hirntumor macht ja auch gravierende Wesensveränderungen.
Es freut mich sehr das es ihrem Patienten besser geht.
Vielen Dank für Ihre Genesungswünsche.
MfG Kirsten
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