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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sehenscheidenentz./Schleimbeutelentz. bei meinem Pferd (11 J.)



myhorses
05.05.2007, 11:37
Bei meinem Pferd (11 J.) bemerkte ich Anfang April v r eine symetrische Verdickung hinten oberhalb des Fesselgelenks und Verdickung unten in der Fesselbeuge. Es kam relativ plötzlich. KEINE Lahmheit - auch nicht nach Beugeprobe.

(Anm.: Pferd ist unbeschlagen und hatte bisher nie etwas mit den Beinen. Unsere Böden sind derzeit leider steinhart und ich bin fast jeden Tag ein Rundchen ausreiten/spazieren gewesen, hab aber immer versucht am Gras zu reiten/gehen)

HausTA diagnostizierte Sehenscheidenentzündung: Ruhigstellen, Kühlen, Schmieren (Terracet usw - eine Sportlerverletzung halt). Nach 3 Wochen war noch keine Veränderung merkbar. TA machte einen Druckverband - auch keine Veränderung!

Nun soll ich auf TA-Anraten in die Klinik fahren. Die machen nun endlich nen U-Schall (aber die Sehen können theoretisch nichts haben, sonst hätte es IRGENDEINE Veränderung in dieser Zeit gegeben lt. TA) und möchten Punktieren, Atropen und evt. Cortison spritzen.

Da ich bei Pferden ziemlich Angst vor div. Spritzen in Gelenksnähe habe: Welche Auswirkungen KANN das haben? Erfahrungen diesbezüglich??? Ich mache mir Sorgen um evt. Begleitprobleme (Bakterien usw). Kann das durch Punktieren/Atropen/Cortison (>Arthroseauslöser!) behandelbar sein?

Liebe Grüße
myhorses

Mag.Zauner
15.05.2007, 09:11
Hallo!

Es kann passieren, dass die Umfangsvermehrung, die durch die Sehnenscheidenentzündung entstanden ist, durch das straffe Ringband auf die Beugesehne drückt und diese auf Dauer schädigen kann.
Man nennt diese eieruhrartige Einziehung auch "Ringbandsyndrom".
Cortisoninjektionen in diesem Bereich sollen etwaige Verklebungen durch die entstandene Entzündung verhindern.
Durch eine operative Durchtrennung des Ringbandes kann man nachhaltige Sehnenschäden durch Drucknekrosen verhindern.
LG
Mag. Zauner

myhorses
12.10.2007, 23:38
Vielen Dank für ihre bisherigen Ausführungen.

Können Sie mir etwas über die Ringband-OP und ihre Auswirkungen sagen? Ich habe schon massenhaft Internetlektüre gelesen darüber. Theoretisch weiß ich nun Bescheid, was da gemacht wird, aber den Entschluss zu solch einem Eingriff hab ich bisher noch nicht fällen können!

Die Chancen auf dauerhafte Heilung/Besserung/wieder Nutzung des Pferdes sieht ja jeder anders in den Stastistiken/med. Berichten darüber..
Kennen Sie persönlich solche RingbandOP-Fälle? Wie ging´s den Pferden in weiterer Folge?

Wir haben mittlerweile die von mir eingangs angeführte Behandlung (Corti + Hyaloron in die Fesselbeuge) angewandt. Pferd ging nämlich mittlerweile kurzzeitig lahm, die Sehnenscheidenbeulen wurden einfach nicht geringer! Die TÄ der Uniklinik sprach eben im Zuge dessen von dieser Ringband OP.

Einerseits wird sie ja als Routineeingriff abgetan, andererseits spricht der statistische "Nichterfolg" andere Töne.

Kann ich meinem Pferd damit eigentlich auch mehr schaden als nutzen? Einerseits will auf keinen Fall was "versäumen" (zb Verklebungen usw), andererseits OP ist OP und sollte gut überlegt werden! Auch wegen Nachsorge und Handling danach...

Sie ist doch erst 11, es wäre so schade um dieses tolle Pferd! Ich würde sie so gerne weiterhin als Freizeitpferd nutzen......