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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Brauche Fachärztliche Hilfe



mummel
28.04.2007, 20:07
Grüß Gott und herzliche Grüße aus Spanien.

Ersteinmal vielen Dank daß es dieses Forum mit Fachärztlicher Beratung gibt.
Ich lebe in Spanien und brauche ärztliche Hilfe und Rat wegen meiner Hündin, da hier die Tierärztliche Fachkompetenz eine Katastrophe ist ganz abgesehen von der Beratung und den Auskünften zu Krankheiten.

Deshalb wende ich mich an Sie, in der Hoffnung daß Sie mir weiterhelfen können.
Da ich Ihnen den bisherigen Werdegang genau erklären muß kann ich mich leider nicht kürzer fassen.

Ich habe eine Kanadisch/Amerikanische weiße Schäferhündin Langstockhaar die im Januar 7 Jahre alt geworden ist und die einen sehr kräftigen Körperbau hat (Brustkorb) Schulterhöhe 64 cm.

Im Januar bemerkte ich dass sie sich nach dem aufstehen beim gehen mit den beiden Hinterfüssen irgendwie hölzern bewegte.
Es wurde von Tag zu Tag schlimmer,sie konnte sich nach dem aufstehen nur noch langsam bewegen und fing immer stärker an zu Hinken mit dem rechten hinteren Fuss.

Daraufhin bin ich hier in Spanien zum Tierarzt gefahren der sie geröntgt hat.
Nachdem er die Röntgenbilder gesehen hatte sagte er mir das der Hund Spondylose oder Arthrose hat, was man an den Hügeln zwischen den 2ten und 3ten Wirbel deutlich sehen kann.

------Ich habe Ihnen die 3 Röntgenbilder unten eingefügt.-----

Er hat dann meine Hundin gewogen und festgestellt dass sie starkes Übergewicht hat und unbedingt abnehmen muß.
Sie wog 46 Kilo.
Über das hohe Gewicht bin ich sehr erschrocken, da ich dachte sie hätte um die 35/37 kg.
Es ist mir nicht aufgefallen dass sie so viel Übergewicht hat , da sie schon immer kräftig gebaut war und es durch ihr dichtes, langes Fell auch nicht so aufgefallen ist..

Der span. Tierarzt hat ihr dann eine Injektion gegeben,worauf die nächsten 10 Tage nichts mehr zu bemerken war.
Am 11ten Tag war ich genauso weit wie vorher, ich würde sogar sagen sie hinkte stärker wie zuvor.

Daraufhin hat mir der Tierarzt Dacortin 30 mg mit dem Wirkstoff Prednisona 30 mg verschrieben, wovon ich ihr 5 Tage alle 12 Std. 1 Tabl. und 5 Tage alle 12 Std.1/2 Tabl.geben mußte.

Am zweiten Tag ging es ihr wieder sehr gut, ihr tat nichts mehr weh und sie war sehr aufgezogen.
Denn die Dacortin Tabletten haben die Nebenwirkung gezeigt das der Hund komplett aufgezogen und überdreht ist. (wie ein junger Hund.)
Auch der Atem geht viel schneller. Wie ich bemerkt habe.

Nachdem die 10 Tage Behandlung mit Dacortin um waren, war sie noch ca. 3-4 Tage ohne Schmerzen, aber dann konnte sie wieder fast nicht mehr aufstehen und humpelte.

Der span. Tierarzt sagte mir dann ich soll ihr weiterhin Dacortin geben.

Ich gebe ihr nun seit ca. 6 Wochen 1 mal am Tag 10mg Dacortin.
Wenn ich ihr nur 5mg gebe ist am nächsten morgen die Wirkung komplett weg.
Sie kann dann nur noch mit Mühe aufstehen, zieht das rechte Bein nach oben und läuft nur noch auf drei Beinen unter Schmerzen.Wie man bemerkt.

Also gebe ich ihr dann wieder 10 mg.

Seitdem meine Hündin am 2.2.07 mit 46 kg gewogen wurde habe ich ihr essen komplett umgestellt und koche nur noch Frischfutter mit Gemüse und Vitaminen laut Hundediätplan aus dem Internet.
Und als Abwechslung gelegentlich Diät-Trockenfutter vom Tierarzt.
Ich gebe Ihr seitdem kein Dosenfutter und kein normales Hundefutter mehr wie es überall in den Supermärkten erhältlich ist.
Meine Hündin hat inzwischen bis heute ca 8 kg abgenommen,
aber nach absetzen der Tabletten ist ihr Zustand unverändert,
eher schlechter geworden.

Da mein Tierarzt sagt man kann nur alle 10 Tage spritzen oder täglich Tabletten geben:

Was soll ich tun?
Muß ich Ihr jetzt ihr Leben lang Dacortin geben?
Gibt es keine andere Lösung und verträgt sie auf Dauer die regelmäßige Einnahme vom Dacortin oder gibt es andere Medikamente?
Können Sie duch das Röntgenbild feststellen ob es Spondylose oder Arthrose ist?
Kann sich das verschlimmern so das auch die anderen Wirbel betroffen sind?
Woher kommt die Krankheit? Ist sie erblich oder kommt das von dem Übergewicht?

Ich muß noch dazu sagen das wir in Spanien auf dem Land in einer Hügellandschaft leben wo die einzelnen Felder auf den Hügeln in stufenartigen einmeterhohen Steinterassen abgetrennt sind.
Was die Vorliebe meines Hundes bisher war mehrere Felder durchzustöbern und dutzende Stufen rauf und runter zu springen.
Ist es möglich das die Krankheit vom vielen Springen mit ihrem Übergewicht kommt.

Ich möchte mich entschuldigen daß ich so viele Fragen stelle, aber ich weiß nicht mehr wie ich mit meiner Hündin weitermachen soll da mir hier in Spanien leider jegliche Beratung fehlt wegen Inkompetenz der Tierärzte, da es nur immer heißt:
Spritzen oder Tabletten, da es sonst keine andere Möglichkeit mehr gibt.
Mir wurde auch schon gesagt sie ist ja auch schon 7 Jahre alt , wenn es schlimmer wird , muß man sie halt einschläfern und ich kann mir ja dann wieder einen neuen kleinen Hund kaufen.
Das sind die Auskünfte der spanischen Tierärzte die ich bis heute bekommen habe.

Was soll ich tun?

Herzliche Grüße aus Spanien

und ich möchte mich bedanken dass Sie mir bis jetzt zugehört haben. Da es ein sehr langer Text geworden ist und ich hoffe dass Sie mir weiterhelfen können.
Da ich sonst keine andere Möglichkeit mehr habe und ich nicht meine Hündin einschläfern lassen möchte wenn die Tabletten eines Tages nicht mehr wirken oder ich ihr bis dahin unter Umständen mehrere Tabletten täglich wegen starker Schmerzen geben muß und sie unter Umständen an einer Vergiftung oder an einem Organversagen auf die Dauer sterben muß.

Grüße von
Elli und meinem Hund Mummel

Mag.Leisser
03.05.2007, 15:51
Hallo Elli !!

Es ist wirklich schade, dass euch niemand bei Mummels Problem helfen kann.

Die Röntgenbilder zeigen eine Spondylarthrose zw. d. 5. u. 6. Lendenwirbel, sowie beginnende Spondylarthrosenbildung L2-L3
Da der Hund Schmerzen hat, braucht er auch eine Schmerztherapie. Bei den Tabletten "Dacortin" handelt es sich um ein Kortisonpräparat, das gute entzündungshemmende Eigenschaften hat, aber in der Schmerzwirkung anderen Medikamenten deutlich unterlegen ist.
Reine Schmerztabletten auf nicht steroidaler Basis (keine Kortisone) wären meiner Meinung nach sicher einen Versuch wert. (z.B. die Wirkstoffe: Carprofen, oder Meloxicam). Auch eine mögliche Alternative wäre Akupunktur.

Diese Erkrankung ist eine "Abnützungserscheinung", und kommt durch erhöhte Belastung in diesem Bereich, bzw. ist auch eine erbliche Komponente dabei. (kommt z.B. beim Boxer sehr häufig vor). Heilbar ist diese Krankheit zwar nicht, aber viele Hunde gehen unter Schmerzmitteln jahrelang lahmheitsfrei

Hoffe geholfen zu haben,
Liebe Grüsse nach Spanien
Stefan Leisser

mummel
04.05.2007, 23:28
Sehr geehrter Dr.Leisser.

Vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort.

Leider verstehe ich den Satz:

" Die Röntgenbilder zeigen eine Spondylarthrose zw. d. 5. u. 6.
Lendenwirbel, sowie beginnende Spondylarthrosenbildung L2-L3 "

nicht ganz, da ich auf den Röntgenbildern nur einen und keine zwei Entzündungsherde feststellen kann.
Es wäre nett wenn Sie mir dies nocheinmal verständlicher erklären könnten.

Ich bin sehr froh daß es neben Dacortin noch andere Wirkstoffe gibt die Mummel helfen.

Da ich mich über beide Mittel inzwischen im Internet informiert habe und die Nebenwirkungen in meinen Augen ziemlich gleich sind, wäre es nett wenn Sie mir sagen könnten welches von den beiden Mitteln
Rimadyl oder Meloxican auf Dauer für die Gesundheit meine Hündin besser ist.

Wenn ich ihr nun Rimadyl oder Meloxican gebe empfehlen Sie mir dann einen Behandlungsplan, oder soll ich Ihr auf Dauer täglich immer die gleiche Menge geben?

Dann habe ich noch eine Frage:

Jemand hat mir inzwischen empfohlen meiner Hündin zusätzlich zu den Schmerzmitteln auch noch das
homoöpathische Mittel " Zeel " von Heel zu geben.
Was halten, Sie als Tierarzt davon?


Viele Grüße Elli und Mummel