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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Jungtiere als RHD-Träger?



Karniggels
25.04.2007, 18:41
Hallo,
Vor einer Woche sind bei uns 3 Häsinnen plötzlich und vermutlich an RHD gestorben. 2 davon waren säugende Mütter. Wir sind uns bewusst, dass wir deren Tod durch eine Impfung hätten verhindern können, bereuen dies bitterlich, haben unseren Rammler (der 1. inziwischen kastriert und 2. glücklicherweise deshalb in Quarantäne saß) natürlich noch am gleichen Tag impfen lassen und möchten daher darum bitten, uns nicht wegen des versäumten Impfens anzugreifen, wie das ja in vielen Foren so gern getan wird :-( Wir hatten das RHD-Risiko in unserer Region für nicht so groß gehalten, haben schmerzlich gelernt und werden diesen Fehler in Zukunft nicht wiederholen!

Es geht nun aber um die 10 Jungtiere, die bislang alle überlebt haben und seit dem Tod der Mütter (letzte Woche Freitag, da waren die Babys 4 Wochen alt) auch gegen RHD geimpft sind (diesen Samstag werden sie 5 Wochen alt). Wir haben bereits mehrere TÄ angesprochen, bekamen aber jedes Mal eine andere Antwort. Daher wüsste ich gern, ob Sie mir weiterhelfen können: Sind die Jungtiere tatsächlich ihr Leben lang Träger des Erregers oder stirbt er "im Tier" so wie auf Gegenständen auch nach ca. 7 Monaten? Wie verhält es sich mit der Vergesellschaftung dieser Jungtiere zu ungeimpften und geimpften anderen Tieren? Wir möchten die Jungen gern vermitteln, aber natürlich nur, wenn von ihnen keine Gefahr für sich selbst odere andere Tiere ausgeht!

Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar, denn ich mache mir große Sorgen und bin reichlich verwirrt, weil die Antworten der TÄ von "nicht vermittelbar" bis zu "gefahrlos abzugeben" reichten und wir gern auch ein Junges behalten würden, aber unseren übriggebliebenen Bock natürlich nicht gefährden wollen und die anderen -wie gesagt- gern vermitteln würden, ohne ggf. andere Tiere zu gefährden...

Vielen Dank !
Mit freundlichen Grüßen,
A. Haagen ?(

Mag.Pflügler
26.04.2007, 16:24
Sie schreiben vermutlich an RHD gestorben. Wie ist denn das festgestellt worden? Ist eine Sektion vorgenommen worden?

RHD ist eine hochansteckende virale Infektionskrankheit der Kaninchen und es ist unwahrscheinlich, dass alle Jungtiere, obwohl in engem Kontakt mit den Muttertieren, nicht erkrankt sind, wenn die Mütter tatsächlich an RHD verstorben sind.

Vielleicht können Sie dazu noch nähere Angaben machen.
Da die Jungen und Ihr Rammler mittlerweile geimpft sind, würde ich sie auch miteinander vergesellschaften.

mfg
S. Pflügler

Karniggels
27.04.2007, 05:34
Hallo,
Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Wir (und unser Tierarzt) gehen davon aus, dass es RHD war, da beide Muttertiere sowie ein 10 Wochen altes Weibchen plötzlich und ohne Anzeichen einer Erkrankung binnen Stunden verstarben (Die erste Mittwochs morgen, 1/2 Stunde nach der Fütterung - sie hat noch fleißig gefressen! Die anderen beiden 2 Tage später. Um 18 Uhr waren beide noch munter und fidel, um 22 Uhr bereits tot). Da eine Häsin ein typisches Merkmal (weit zurückgeworfener Kopf) aufwies, sind wir davon ausgegangen, dass es sich hier um RHD handelt (auch, weil es ja so plötzlich kam und so rasant zum Tod der Tiere führte und das 10 Wochen alte Weibchen ja ebenfalls starb, obwohl es ja keine zusätzliche Belastung wie z.B. das Säugen vom Jungtieren hatte.) Eine Sektion hat allerdings nicht stattgefunden.

Nur unser Böckchen hat überlebt, wobei er ja auch- wie gesagt- derzeit in "Quarantäne" saß (er lebt momentan im Haus, die anderen waren draußen). Jungtiere bleiben doch wohl häufiger von RHD verschont, weil sie noch eine Menge maternaler Abwehrstoffe besitzen, sagte man mir !?

Wir wüsste nur gern, ob wir die Jungtiere bedenkenlos (auch zu anderen Kaninchen) abgeben können, denn alle 10 Tiere können wir leider nicht behalten. Da eine Bekannte nun aber gehört hat, dass diese Tiere- sollte es sich hier tatsächlich um RHD gehandelt haben- lebenslang Ausscheider des Erregers bleiben und da uns das natürlich sehr beunruhigt hat, hätte ich gern diesbezüglich eine weitere Meinung...

Herzlichen Dank und mit vielen Grüßen,
Annika Haagen

Mag.Pflügler
27.04.2007, 16:46
Maternale Abwehrstoffe (=Antikörper) hätten die Jungen nur haben können, wenn die Muttertiere geimpft gewesen wären. Da sie das nicht waren, konnten sie auch keine Antikörper an ihre Jungen weitergeben.

Ich würde die Tiere auch zu anderen Kaninchen abgeben, da plötzliche Todesfälle bei säugenden Muttertieren auch andere Ursachen haben können.

Wenn Sie sich dennoch Sorgen machen, warum nicht paarweise an "Kaninchen-Neulinge" vermitteln.

Bis dahin noch viel Spaß mit den Kleinen,

mfg
S. Pflügler