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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Epilepsie beim Kater



watthheline
26.03.2007, 10:10
Halli Hallo an alle Leser und alle Experten!

Nun kommt ein bisschen viel Text......

Ich habe einen 13-jährigen Kater. Dieser hat seit 4 Monaten massive Probleme. Es fing an mit Umfallen und Krampfen. Der Kater ist vorher schon schlapp, dennoch unruhig irgendwie in sich und wechselt oft den Liegeplatz, seine Pupillen sind riesig, manchmal mit Differenz. Er zuckt mit der Vorderpfote oder tritt im Liegen mit den Hinterbeinen. Eben unruhig. Auch speichelt er dann etwas, wenn er liegt.
Jedenfalls hatte er seit dem 8-10 Anfälle der Art, dass er seitlich wegkippte, sich stocksteif machte, einmal sogar schlimm hechelte dabei und total krampft. Die Augen sind weit auf. Das ganze geht 10-30 Sekunden. Anschließend frisst er viel und ruht sich dann meist aus. Manchmal ist es 1-2 Tage danach wieder gut, manchmal schon nach ein paar Stunden.
Drei Tierärzte haben ihn untersucht.
Näheres dazu könnte ich per Mail schicken, möchte nicht alles hier veröffentlichen.

Meine Frage ist eben jetzt folgende:
Kann man einen Freigänger gegen Epilepsie behandeln oder macht man einfach "gar nichts"? Der Kater geht an den Tagen, wo er sich nicht gut fühlt, eh nicht raus und erst wieder dann, wenn er völlig stabil ist. Schränken Tabletten ihn wirklich so sehr ein, dass er draußen nicht mehr gut reaktionsfähig wäre?
Was ist, wenn ich ihn gar nicht behandeln lasse - was ich nicht wirklich möchte! ?
Man kann sagen, dass er einen Tag, manchmal zwei, pro Woche hat, wo er ruhiger ist, schneller atmet und halt verändert ist. Die anderen Tage ist er normal draußen und gut drauf. Das einzige Problem ist dann, dass er oft einen Puschelschwanz hat, wo ich den Grund nicht erkennen kann. Aber vielleicht ja er, durch die Epi, dass er Angst hat oder sonst was?
Seinen letzten Anfall hatte er vor 2 Tagen, davor einen vor drei Wochen.

Was können Sie mir für einen Rat geben?
Ich möchte mir einige Meinungen von Experten einholen. Mein Tierarzt sagte, ich solle drüber nachdenken was ich machen möchte, aber bei Freigängern sei es nicht einfach sie zu behandeln.

Alles Liebe
sendet
watthelline

Vierbeiner-Tierarztpraxis
26.03.2007, 20:34
Wäre es möglich den Kater wenigstens für kurze Zeit nicht hinauszulassen? Ich würde nämlich auf jeden Fall zu einer Therapie raten, in der Einstellungsphase auf das Antiepileptikum wäre es aber besser, wenn der Kater unter Wohnungs-Ko. sein könnte!

Die Vorstellung, dass er im Freien einen schlimmen Anfall haben könnte, würde mir keine Ruhe lassen..
lg von der vierbeiner tierarztpraxis

watthheline
27.03.2007, 10:07
Hallo Frau Kermann,

der Kater geht z.B. nie raus, wenn er sich nicht wohl fühlt, wenn diese AURA da ist, die ich auch schon sehe und kenne.
Auch ist er nur noch auf unserem Grundstück. Ihn kurze ZEit nicht rauszulassen wäre sicher auch mal möglich, wir haben einen abgesicherten kleinen Bereich draußen, da könnte er wenigstens dorthin.
Sein Problem ist wohl - sagte mir gestern eine Ärztin - der ALT-Wert bei der letzten Blutabnahme.
Bisd 48 ist wohl die Grenze und er hatte 52. WIE schlimm das ist weiss ich allerdings nicht. Für die Medis gegen Epilepsie soll es wohl dann ein Problem sein, da diese über die Leber abgebaut werden.
Ich bekam entgiftende homöopathische Mittel, die ich einen Monat ca. gab. Es wurde aber immer schwieriger ihm diese einzugeben.
Nun eben die Frage: wie schnell leidet die Leber unter Medi-Gabe und was ist die Alternative? Epi unbehandelt lassen, die Anfälle erst noch beobachten, ob sie evtl. wirklich durch Stoffwechselstörungen ausgelöst sind?

LG und ganz lieben Dank für die Antwort,
watthheline

Vierbeiner-Tierarztpraxis
27.03.2007, 12:37
Natürlich kann ich Ihnen aus der Ferne nur bedingt weiterhelfen, der erwähnte Blutwert ist harmlos - das wird ihnen jeder Tierarzt sagen können.
Ich bleibe also dabei Ihnen grundsätzlich zur Therapie der Epilepsie zu raten, ohne das Tier und die Befunde zu kennen bitte ich sie aber vor allem Ihrem Tierarzt zu vertrauen.
lg die vierbeiner

watthheline
28.03.2007, 09:38
Vielen Dank, Frau Kermann,
mein einer TA sagte eben, dass die Behandlung bei einem Freigänger schwierig ist..... der andere Arzt sagte, dass die Leberwerte eben übel seien und damit eine Behandlung erschweren. Von daher weiss ich nun nicht was richtig ist.
Er hat oft auch so abstehendes Fell im Nacken und dauernd einen aufgeplusterten Schwanz. Ob das damit zusammen hängen kann?
Kann auch FeLV Epi auslösen?
Welche Medis wenden Sie in der Regel an? DAS Mittel sollen ja Luminaletten sein.
Herzlichen Dank nochmals,
LG
watthheline

Vierbeiner-Tierarztpraxis
29.03.2007, 21:32
Jeder Anfall ist eine arge Belastung für das Tier und kann den Gesamtzustand verschlechtern, sodass es zu bleibende Schäden kommen kann. Auch die Anfallshäufigkeit bei Ihrem Kater spricht für eine Therapie. Es gibt verschiedene Medikamente, ein häufig angewendetes ist Luminal (Wirkstoff Phenobarbital).
Epilepsie könnte auch mit FeLV in Zusammenhang stehen.
viel Glück- Ihre vierbeiner vierbeiner tierarztpraxis

watthheline
30.03.2007, 09:14
Herzlichen Dank!
Nun las ich, dass auch Borrelien solche Krampfanfälle auslösen können und man eine AB-Therapie machen sollte, BEVOR man starke Epi-Medis nimmt.
Meine Panik sind die Blutwerte.

Der Kater meiner Freundin bekommt z.B. Norvacs5 und ASS 2 x täglich, bei ihm hat es seither fast aufgehört, er hat nurmehr ganz selten einen Anfall.

Ist es bei Epi normal, dass das Fell absteht (Nacken, Schwanz, Schwanzwurzel)?

Ich habe am Montag ein Gespräch beim TA. Wobei ich mich da auch nicht immer gut beraten fühle, weil viele Fragen auch offen bleiben.

Über weitere Erfahrungen oder Antworten bzgl. obiges würde ich mich daher dennoch sehr freuen.

Danke für die Geduld!

Vierbeiner-Tierarztpraxis
01.04.2007, 10:35
Grundsätzlich wird vor jeder Therapie mit einem Antiepileptikum eine ausführliche Untersuchungskaskade gemacht.

Neben einer genauen klinischen und neurologischen Untersuchung, werden Blut und Harn untersucht - der Befund wird dann vom TA interpretiert - , werden Röntgen-Aufnahmen gemacht, ev. eine US-Untersuchung von Bauch und Herz durchgeführt und man kann sogar ein CT machen (dafür ist allerdings eine Vollnarkose nötig - ob das vertretbar ist entscheidet wieder ihr TA).

Die Katze der Freundin dürfte ein Bluthochdruck-Problem haben, wäre das bei Ihrem Kater auch der Fall. würde es Ihr TA feststellen.
Findet sich bei allen Untersuchungen eine Grund-Krankheit, die auch Anfälle auslösen kann, wird natürlich diese behandelt, findet sich das nicht, wird symptomatisch mit Antiepileptum behandelt, um durch Anheben der Reizschwelle die Anfallshäufigkeit zu senken oder Anfälle überhaupt zu verhindern.

Und übrigens- es ist zwar nicht mein Fachgebiet, aber wenn die Medikamentengabe Ihnen solche Sorgen macht, könnten sie den Kater natürlich auch noch von einem erfahrenen Veterinärhomöopathen anschauen lassen - eine Alternative, die nicht außer Acht gelassen werden sollte.
lg Ihre vierbeiner tierarztpraxis