MAG. Grassl
17.03.2007, 07:42
IBD: Inclusion body disease - Einschlusskörperchenkrankheit
INCLUSION BODY DISEASE VIRUS (Einschlusskörperchenkrankheit bei Reptilien)
ALLGEMEIN:
Die IBD ist eine der wichtigsten Viruserkrankungen bei BOIDEN(Pythons und Boas). Die Erkrankungs-und Todesrate ist sehr hoch.
Die Bezeichnung IBD wurde deshalb gewählt, da in vielen Zellen verschiedener Organe charakteristische Einschlusskörperchen gefunden wurden.
Dass wirklich ein Zusammenhang zwischen Retroviren und Einschlusskörperchen besteht, konnte noch nicht bewiesen werden. Man vermutet es aber stark. Retroviren verschiedener Stämme dringen in verschiedene Körperzellen des Wirtes ein. Dies kann zu Infektionen, Tumore und/oder Tod führen. Da sich diese Viren immer wieder verändern, kann das Immunsystem des befallenen Tieres nicht entsprechend reagieren.
BETROFFENE ARTEN:
Boa constrictor c.
Python molurus bivittatus
sind häufigsten betroffen, werden auch am häufigsten gehalten
Andere Schlangenarten werden nicht ausgeschlossen, können eventuell als Überträger fungieren bzw. andere Symptome entwickeln, die noch nicht mit IBD in Zusammenhang gebracht wurden.
KLINISCHE SYMPTOME:
Es gibt keine charakteristischen Krankheitsanzeichen für IBD. Jede Riessenschlange mit akuten neuralen Störungen oder chronischem Verfall ist für IBD verdächtig.
BOA´S: Krankheitsverlauf über mehrere Monate mit
Regurgitieren (Hochwürgen) und Gewichtsverlust
Kopftremor, Muskellähmung, verminderte Aktivität
zusätzlich oft verbunden mit sekundären Infektionen wie:
Lungenentzündung, Maulfäule, Dermatitis, Hauttumore
im Endstadium: fressen nichts mehr, sind ausgetrocknet,
unkoordinierte Bewegungen und fehlender oder verzögerter
Umkehrreflex
PYTHON: Krankheitsverlauf innerhalb einiger Wochen mit
neurologischen Symptomen: verzögerter Umkehrreflex,
Sternguckerkrankheit, Gleichgewichtsstörungen
ÜBERTRAGUNG:
vermutlich horizontal: über Sekrete/Exkrete des Atmungstrakts/
Gastrointestinaltrakts
auch Milben werden als Vektoren vermutet
DIAGNOSE: leider oft erst postmortal;
Histopathologie: Nachweis der Einschlusskörperchen in
versch. Organen: Pankreas, Leber, Niere, Gehirn,
Rückenmark, Magen...
Keine Einschlusskörperchen bedeutet NICHT, dass es
nicht IBD war
Elektronenmikroskop: Nachweis von Viruspartikel
DIAGNOSTISCHE SCHRITTE: lebende Tiere
Herkunft der Tiere, Haltung mit anderen Schlangen (Boiden), Beginn und Verlauf der Krankheit
Klinische u. neurologische Untersuchung, Untersuchung des Kots
Blut: Weisse Blutkörperchen: anfangs oft>30.000 Zellen/dl, davon
vorallen Lymphocyten (Lymphozytose).
im fortgeschrittenen Stadium oft: < 5.000 Zellen/dl oder Anzahl
der weissen Blutkörperchen im Referenzbereich
Leber/Nierenwerte bestimmen: oft erhöht
Buffy coat: anfärben mit H&E, Diff Quick, Wright´s Giemsa
Bíopsie: Leber, Magen, Haut
THERAPIE:
Gibt es nicht!
Wenn man nur eine Schlange hält, kann eine symptomatische Therapie den Zustand der Schlange über eine gewisse Zeit verbessern.
Bei einem Bestand mit mehreren Riessenschlangen empfiehlt sich die Euthanasie, da eine hohe Ansteckungsgefahr gegenüber der anderen besteht.
VORSICHTSMASSNAHMEN:
Bei der Haltung mehrerer Reptilien:
Alle Neuzugänge: 3 Monate Quarantäne
BOA´s und PYTHON´S: 6 Monate Quarantäne
Hygiene u. Desinfektion: Hände, Instrumente, Futterschalen, Einrichtungsgegenstände
Bei IBD-Verdacht:
Verdächtige Schlangen in einem Raum bzw. Gebäude
halten. Überschuhe verwenden!
Hygiene u. Desinfektion!
Beginn und Ende der Quarantäne-Zeit:
Klinische Untersuchung;
Blutuntersuchungen;
Kotuntersuchungen;
Alle Terrarien säubern, desinfizieren, in die Sonne stellen oder wegwerfen.
Geeignet sind die gängigen Desinfektionsmittel.
INCLUSION BODY DISEASE VIRUS (Einschlusskörperchenkrankheit bei Reptilien)
ALLGEMEIN:
Die IBD ist eine der wichtigsten Viruserkrankungen bei BOIDEN(Pythons und Boas). Die Erkrankungs-und Todesrate ist sehr hoch.
Die Bezeichnung IBD wurde deshalb gewählt, da in vielen Zellen verschiedener Organe charakteristische Einschlusskörperchen gefunden wurden.
Dass wirklich ein Zusammenhang zwischen Retroviren und Einschlusskörperchen besteht, konnte noch nicht bewiesen werden. Man vermutet es aber stark. Retroviren verschiedener Stämme dringen in verschiedene Körperzellen des Wirtes ein. Dies kann zu Infektionen, Tumore und/oder Tod führen. Da sich diese Viren immer wieder verändern, kann das Immunsystem des befallenen Tieres nicht entsprechend reagieren.
BETROFFENE ARTEN:
Boa constrictor c.
Python molurus bivittatus
sind häufigsten betroffen, werden auch am häufigsten gehalten
Andere Schlangenarten werden nicht ausgeschlossen, können eventuell als Überträger fungieren bzw. andere Symptome entwickeln, die noch nicht mit IBD in Zusammenhang gebracht wurden.
KLINISCHE SYMPTOME:
Es gibt keine charakteristischen Krankheitsanzeichen für IBD. Jede Riessenschlange mit akuten neuralen Störungen oder chronischem Verfall ist für IBD verdächtig.
BOA´S: Krankheitsverlauf über mehrere Monate mit
Regurgitieren (Hochwürgen) und Gewichtsverlust
Kopftremor, Muskellähmung, verminderte Aktivität
zusätzlich oft verbunden mit sekundären Infektionen wie:
Lungenentzündung, Maulfäule, Dermatitis, Hauttumore
im Endstadium: fressen nichts mehr, sind ausgetrocknet,
unkoordinierte Bewegungen und fehlender oder verzögerter
Umkehrreflex
PYTHON: Krankheitsverlauf innerhalb einiger Wochen mit
neurologischen Symptomen: verzögerter Umkehrreflex,
Sternguckerkrankheit, Gleichgewichtsstörungen
ÜBERTRAGUNG:
vermutlich horizontal: über Sekrete/Exkrete des Atmungstrakts/
Gastrointestinaltrakts
auch Milben werden als Vektoren vermutet
DIAGNOSE: leider oft erst postmortal;
Histopathologie: Nachweis der Einschlusskörperchen in
versch. Organen: Pankreas, Leber, Niere, Gehirn,
Rückenmark, Magen...
Keine Einschlusskörperchen bedeutet NICHT, dass es
nicht IBD war
Elektronenmikroskop: Nachweis von Viruspartikel
DIAGNOSTISCHE SCHRITTE: lebende Tiere
Herkunft der Tiere, Haltung mit anderen Schlangen (Boiden), Beginn und Verlauf der Krankheit
Klinische u. neurologische Untersuchung, Untersuchung des Kots
Blut: Weisse Blutkörperchen: anfangs oft>30.000 Zellen/dl, davon
vorallen Lymphocyten (Lymphozytose).
im fortgeschrittenen Stadium oft: < 5.000 Zellen/dl oder Anzahl
der weissen Blutkörperchen im Referenzbereich
Leber/Nierenwerte bestimmen: oft erhöht
Buffy coat: anfärben mit H&E, Diff Quick, Wright´s Giemsa
Bíopsie: Leber, Magen, Haut
THERAPIE:
Gibt es nicht!
Wenn man nur eine Schlange hält, kann eine symptomatische Therapie den Zustand der Schlange über eine gewisse Zeit verbessern.
Bei einem Bestand mit mehreren Riessenschlangen empfiehlt sich die Euthanasie, da eine hohe Ansteckungsgefahr gegenüber der anderen besteht.
VORSICHTSMASSNAHMEN:
Bei der Haltung mehrerer Reptilien:
Alle Neuzugänge: 3 Monate Quarantäne
BOA´s und PYTHON´S: 6 Monate Quarantäne
Hygiene u. Desinfektion: Hände, Instrumente, Futterschalen, Einrichtungsgegenstände
Bei IBD-Verdacht:
Verdächtige Schlangen in einem Raum bzw. Gebäude
halten. Überschuhe verwenden!
Hygiene u. Desinfektion!
Beginn und Ende der Quarantäne-Zeit:
Klinische Untersuchung;
Blutuntersuchungen;
Kotuntersuchungen;
Alle Terrarien säubern, desinfizieren, in die Sonne stellen oder wegwerfen.
Geeignet sind die gängigen Desinfektionsmittel.