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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ekzem/Allergie oder Neurodermitis



isilinchen
18.02.2007, 06:44
Hallo !
Ich möchte meiner Katze (16 Jahre,Wohnungskatze) gerne mit Homöopathie helfen.
Sie hat laut TA evtl. so eine Art Neurodermitis,Allergie oder Ekzem .Genau wusste er es nicht.
Er verschrieb Tarantula Tropfen.Diese brachten aber nichts.Auch Futterwechsel,anderer Napf brachte nichts.
Es sind kleine Stellen,nicht größer wie eine Erbse,im Bereich des Kopfes bis zu den Schultern.

Dort entsteht ein Juckreiz,die Stellen sind krustig und man kann den Schorf regelrecht abkratzen,dann kann man dort die Haare mit Schorf abziehen. Meine Katze hat dies schon ihr Leben lang.Die Vorbesitzerin meinte damals,daß es seelisch bedingt sei. Ich konnte das allerdings nie feststellen. Die Sache kam und ging.Mal ist es wochenlang da,dann wieder wochenlang nicht usw.

Auch wenn es in ihrem Leben irgendwelche Veränderungen gab,konnte ich das nie direkt mit den Stellen in Verbindung bringen.
Meine Katze ist nicht ängstlich,ein ganz softer,sehr schmusiger & superlieber Typ.
Sehr lieb zu Menschen und auch zu Tieren (andere Katzen,Meerschweinchen)
Uns gekratzt oder angefaucht hat sie noch nie
Das zum Wesen meiner Katze.
Haben Sie ein Mittel,was helfen könnte?
Mein TA scheint mir da nicht kompetent genug im Bereich der Homöopathie.
Vielen Dank !

Dr.Steingassner
18.02.2007, 16:59
Hallo Isilinchen!

als Homöopath frage ich mich immer wieder warum werden homöopathische Mittel dauernd von Leuten mit fehlendem homöopathischen Wissen verabreicht. Man kann doch nicht etwas irgendetwas verabreichen, ohne zu wissen warum. Man verabreicht ja schulmedizinische Arzneien auch nicht nach dem Zufallsprinzip (in der Regel!!??).

Wenn sie kurz den Charakter ihrer Katze beschreiben stelle ich ihrer Beschreibung nur die Verhaltenssymptome von Tarantula gegnüber. Die anderen Symptome für die Gabe von Tarantula werden gar nicht berücksichtigt, der Beitrag würde zu lange.

Tarantula:
gilt als Hysteriemittel
die geringste Aufregung reizt
Neigt zur Zerstörungswut -eigener Korb etc.
will von Fremden unter keinen Umständen angefasst werden
rennt aufgeregt hin und her, als würde er (sie) verfolgt
die Muskulatur befindet sich in einem dauernden Spannungszustand
kann sich in keiner Stellung ruhig verhalten
Zuckungen der Extremitäten
Überempfindlichkeit gegenüber optischen und akustischen Reizen

Erkennen sie ihre Katze wieder? das wären teilweise Symptome die den Einsatz von Tarantula rechtfetigen würden.


Die Homöopathie kommt dauernd unschuldig in Misskredit weil sie sowohl von Tierbesitzern als auch von Tierärzten(innen) ohne homöopathische Ausbildung eingestzt wird.

Leider hat jeder Tierarzt das Recht sich Homöpath zu nennen, auch wenn er keine fundierte Ausbildung hat. dem Gesetz ist leider Genüge getan wenn er den Besitz eines homöopathischen Lehrbuches nachweisen kann. Jeder kann den Wildwuchs an Angeboten "Hmöopathie" an den Praxisschildern nachvollziehen. Wenn man von den Hunderten die Homöopathie anbieten nachfragt hat nur ein geringer Teil auch nur einen Fortbildungskurs .. oder eine Zusatzausbildung absolviert (Lehrpraxis Dr. Peter Knafl). Die Homöopathie wird nur als Zusatzangebot an der Uni angeboten. die Auseinandersetzung mit der Homöopathie ist keine Pflicht. Viele haben das Angebot Homöopathie leider nur aus geschäftlichen Gründen im Angebot , weil es geade "in" ist
Wirklich schade für die Tiere, Tierbesitzer und die Tierärzte die es ehrlich mit der Homöopathie meinen.

Un noch einmal, ich habe schon in einigen Antworten versucht zu erklären.
es gibt kein homöopathisches Mittel für Ekzeme.

Es ist einzig und allein ausschlaggebend welche Arznei braucht die Katze warum. Dazu ist eine oft stundenlange Fallaufnahme erforderlich. Das könnte bei ihrer Katze Sulphur sein und bei der Katze ihrer Freundin mit ähnlichen Symptomen könnte nach einer genauen Fallerhebung Graphites das Simile sein.

In derHomöopathie ist jeder Falle ein Einzelfall der auf genau dieses Individuum passend ein Mittel erfordert. "Bei Ekzem" gebe ich, gibt es nur in der Schulmedizin.

ein Ekzem ist eind Zeichen für ein tiefer liegendes Geschehen. Gelingt es dieses zu beheben, verschwindet das Ekzem von selbst. eine Haut erkrankt nicht aus Jux und Tollerei, das teckt etwas in der Tiefe.

Werner Lukas: "Ein guter Hautarzt hat auf der Haut nichts verloren!"
das unterschreibe ich zu 100 %.

L.G.
Steingassner
Steingassner

isilinchen
18.02.2007, 17:45
Hallo Dr. Steingassner !
Vielen Dank für Ihre ausführliche Erklärung !
Trotzdem weiß ich dennoch nicht weiter in der Sache.
Da es hier in der Gegend auch keinen direkten Tierhomöopath gibt,bleibt mir da nur der Gang zum normalen TA.der würde dann sicher keine Homöopathie,sondern ,,härtere" Medikamente,wie Kortison verordnen.Einfach weil er nicht weiß woher es kommt.
Aber das möchte ich meiner Katze gerne ersparen.
Es muß doch aber einen Grund geben,warum das Ekzem,die Allergie oder die Neurodermitis,oder wie auch immer man das nennt ,kommt.
Was würde es denn sonst für normale Medikament geben,als Kortison,die der TA sonst verordnen könnte?Ich weiß es nicht.Mit Kortison kriegt man halt alles schnell weg.
Was könnte man sonst statt Homöopathie geben,was einigermaßen mild ist und nicht schaden würde?

Tarantula ist nun wirklich nicht das richtige Mittel gewesen-Danke für die Beschreibung des Mittels ! Kein Wunder daß es nicht wirkte,meine Katze ist ja nun wirklich genau das Gegenteil von dem was das Mittel beschreibt!!!
Trotzdem vielen Dank für Ihre Auskunft
Eine nun weitergrübelnde
isilinchen

Mag.Leisser
18.02.2007, 20:09
Hallo!

Also, meiner Meinung nach sollte ein "guter" Tierarzt zuallererst eine DIAGNOSE stellen, und dann erst eine entsprechende Therapie anbieten. Der Diagnoseweg wird wohl bei einem Homöopathen anders aussehen, als bei einem Schulmediziner.
Als letzterer würde ich allerdings versuchen, über Hautgeschabsel oder histologischen Befund herauszufinden, WAS die Katze eigentlich hat, u.U. kann auch ein Blutbefund nötig sein. Und passend zur Krankheit folgt dann die entsprechende Therapie.
Die Verabreichung von Kortison "aus dem Blauen heraus" lehne ich grundsätzlich ab!

LG Mag. Leisser

Mag.Oistric
19.02.2007, 12:34
vielleicht sind auch orthomolekulare Präparate zur entgiftung und immunstärkung eine möglichkeit. manchmal gelangen auch hö mischungen aus der humanmedizin zur anwendung. sie sind halt wie schrot auf tauben. nicht präzise aber durch die menge doch zielführend. sollte doch die psyche mitspielen so erwähne ich immerwieder den feliway verdampfer. er hat oft sehr gute wirkung (pheromone die beruhigend auf die katze wirken) und schadet nicht. bei juckreiz ist zweifelsfrei stress vorhanden, wie wir aus eigener erfahrung wissen. alles gute, a. oistric

isilinchen
19.02.2007, 15:32
Original von Mag.Oistric
vielleicht sind auch orthomolekulare Präparate zur entgiftung und immunstärkung eine möglichkeit. manchmal gelangen auch hö mischungen aus der humanmedizin zur anwendung. sie sind halt wie schrot auf tauben. nicht präzise aber durch die menge doch zielführend. sollte doch die psyche mitspielen so erwähne ich immerwieder den feliway verdampfer. er hat oft sehr gute wirkung (pheromone die beruhigend auf die katze wirken) und schadet nicht. bei juckreiz ist zweifelsfrei stress vorhanden, wie wir aus eigener erfahrung wissen. alles gute, a. oistric

Ja den Verdampfer Feliway hatten wir auch schon oft,wegen unsere anderen Katze.(mittlerweile verstorben)
Hat aber auch keinen Unterschied gemacht.Die Ekzeme waren trotzdem immer aml wieder da,dann wieder weg usw....