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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Spatansätze bei meinem Pferd



cocojambo24
10.01.2007, 09:33
Bei meinem Pferd wurden deutliche SpatANSÄTZE festgestellt.
Endlich die Erklärung dafür warum er sich so lange einlaufen muß und schlecht im Rücken losließ.
Er wird jetzt von einer befreundeten Heilpraktikerin einmal wöchentlich akupunktiert. Rücken/SPrunggelenke. Er läuft so fast wieder normal.
Der TA hat mir Teufelskralle vorbei gebracht. Er sagte er würde einen Spezialbeschlag empfehlen.

Und genau das ist mein Zwiespalt.
Mein PFerd läuft hinten ohne Eisen u. hat sehr gute Hufe. Keine Fehlstellung oder brüchige Hufe.
Da er jetzt mit der Akupunktur u. bald der Teufelskralle besser läuft, überlege ich auf den Beschlag zu verzichten.
Frage ist ob der Beschlag den Spat stoppt oder ob es nur eine zusätzliche Entlastung wäre, die Krankheit aber nicht länger hinauszögert.

Er läuft, wenn es mal einen Tag schlimmer ist, die ersten Tritte taktunrein und ist sehr klemmig/triebig bis er sich schließlich eingelaufen hat. Würde der Beschlag dies verbessern?
ODer besser: ist es für das Pferd angenehmer, schmerzfreier mit Beschlag zu laufen?
Die Meinungen gehen da ja auseinander. Die meisten sagen barfuß lassen wenn er gute Hufe hat, es kann sein das er mit Beschlag schlechter läuft u. dann kommt man so leicht nicht mehr davon weg.
Wenn ich ihn weiter barfuß laufen lasse, sollte der Schmied trotzdem etwas beachten bei Spat?
Es wäre toll wenn Sie mir einen Rat geben könnten.

Mag.Zauner
29.01.2007, 10:48
Hallo!
Ein spezieller Spatbeschlag würde dein Pferd in der Bewegung auf alle Fälle unterstützen und daher für das Pferd angenehmer sein.
Spat ist eine degenerative Erkrankung, die man zwar auch operativ behandeln kann, der Erfolg ist jedoch von Fall zu Fall verschieden.
Wenn das Pferd auf Teufelskralle und Akupunktur gut anspricht, ist dies ja schon ein sehr schönes Ergebnis.

Ein spezieller Beschlag würde sicher zusätzlich noch helfen.
Natürlich müssen sich Pferde, die immer barfuß gelaufen sind, auch auf den Beschlag umstellen.

Aber hier soll der Beschlag ja bei der Bewegung die Gelenke entlasten.
Es gibt Pferde, die eine Zeit lang einen Beschlag brauchen und später wieder auf barfuß umgestellt werden können.
LG Mag. Zauner

Dr.Steingassner
05.02.2007, 10:00
Spat und Traditionelle chinesische Medizin (TCM):

Auch die TCM hat interessante Ansätz zur Erklärung der Spatentstehung, die gut übernommen werden können.

TCM:
Unphysiologische Reitweisen oder Kastrationsnarben (oder irgenwelche Narben im Meidianverlauf) belasten häufig die Meridiane.

Ein blockierter Energiefluss führt zu Schmerzen und schmerzhaften Ablagerungen. Ein Schmerz ist immer der Schrei nach fließender Energie (Dr. Voll).

Oft wird das so erklärt, dass ein optimaler Bach (Meridian) ungestört fließt fällt ein Baum hinein, dann staut sich der Bach das Wasser (Energie, chinesisch Qi) . Staut es sich, wird es trüb und ändert seine Konsitenz. Steht es, wird es Brackwasser (im Körper chinesisch eingedickte Sekret, eingedickter Schleim und im Extremfall Spat).

Andauernde Meridianblockaden führen zu chronischen Entzündungen. Der Organismus versucht eine Ausleitung auf zellulärer Ebene. Gelingt die Ausleitung nicht, dann kommt es zu einer Degeneration des Gewebes mit Knorpel- und Knochensubstanz es entstehen Ablagerungen

was fast nie beachtet wird:
Der Darm ist ein entscheidendes Ausscheidungsorgan. Wenn er zusätzlich zu den bestehenden Meridianblockaden in dieser Funktion auch nur teilweise blockiert ist, kommt es zu Ablagerungen in verschiedenen Körperregionen. Das betrifft besonders die Pferde. (Spat, Spondylose) 70 % der Lahmheiten sind degenerative Gelenkskrankheiten, die aus genau diesen Störungen resultieren.

Für die Chinesen sind Auflagerungen wie der Spat eingedickte Sekretionen (dicker Schleim)

Das ist auch der Grund warum das Pferd relativ gut auf die Akupunktur angesprochen. Esfehlt halt noch ein Ruck.

Die Teufelskralle ist schon gut, aber sie ist entzündungshemmend und schmerzstillend (sonst käme sie nicht auf die Topingliste).
Das Grundproblem behebt Teufelskralle nicht. Wie Cortison senkt sie die Schmerzschwelle ab, jener Schmerz der die Bewgung einschränken soll, verliert seinen Sinn, das Pferd schont sich nicht. Ein größerer Schaden könnte die Folg sein.

Es wäre daher sehr wichtig die Ursache der Stoffwechselstörung, welche zu Ablagerungen geführt hat, herauszufinden. Eine Darmsannierung und Optimierung ist dazu ein wichtiger Schritt.

Es gilt die Ursachen zu behandeln, die Folgen erledigen sich oft von selbst. (Paracelsus: das Feuer muss man bekämpfen, nicht den Rauch)

Jedenfalls sollten sie schnell dahinter sein, damit sich der Spat nicht ausbreitet.

Über die Beschläge kann man wirklich geteilter Meinung sein. Mir sind meine Schuhe lästig wenn ich ein Problem am Fuss habe. Vielleicht geht es Pferden auch so?