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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was ist los mit meinem Hund



Sunshine
26.11.2006, 13:17
Hallo ! Beim surfen im I-Net hab ich diese Forum hier entdeckt und in meiner Verzweiflung such ich ihr Hilfe.Das ganze begann dies Jahr im Frühjahr. Mein Riesenschnauzer schwarz Rüde zu dem Zeitpunkt 2.5 Jahre alt bis dahin unauffällig immer munter und topfit , nie müde zu bekommen fiel beim spazieren gehen nachdem er Gras gefressen hatte und gewürgt hatte einfach um war ca 2 min bewußtlos und kam dann wieder zu sich war ziemlich hyperaktiv sauste herum. Wir sofort zum TA der diagnostizierte hohen Puls starkes Herzrasen und überwies uns zu einem TA der mehr Erfahrung mit Herzkrankheiten hat. Dieser führte ein EKG durch und röngte das Herz und erklärte uns dann das das Herz stark vergrößert sei und unser Hund an DCM leide. Er bekam Betablocker, Herztabletten , Blutdruckstabilisierte Tabletten und wir wurden total geschockt nach Hause geschickt. Nachdem unser Bube täglich diese Medikamente einnahm gind es ihm nicht besser sondern er war nur noch müde und lustlos und was das schlimmste war er hatte immer noch alle 4 Wochen einen Anfall. Nach Rücksprache mit TA meinet dieser das das Herz gut eingetsellt wär und die Anfälle wohl nichts damit zu tun hatten sondern er auch noch unter Epilepsie leiden würde. Er sollte auch noch dagegen Tabletten einnehmen. Die Anfälle kamen alle 4 Wochen immer beim Spaziergang danach Hyperaktivität. Nach Rücksprache mit dem Züchter sendetetn wir die Untersuchungsergebnisse an eine Herzspezialistin die uns anrief und meinet sie sei nicht sicher ob uner Hund überhaupt herzkrank sei. Wir verabredeten einen besuch in ihrer 300km entfernten Klinik sie nahm alle Untersuchungen vor und meinte das Herz sei etwas! vergrößert aber von DCM könne mann nicht ausgehen wir sollten alle Tabletten absetzen manche ausschleichend, und nur noch das Medikament zur Stärkung des Herzens weitergeben. Sie machte einen Schilddrüsentest und meinet die Werte wären nicht in Ordnung und bei unserem TA sollte ein Belastungstest durchgeführt werden der in Hannover ausgewertet wird. Vielleicht käme die Schädigung des Herzens von einer Unterfunktion der Schilddrüse. Also keine Tabletten mehr nur Test und in 6 Monaten wiederkommen. Wir haben wie an´bgesprochen die Tabletten abgesetzt und ausgeschlichen und unserem Hund ging es gut wie als Welpe. Er war munter sprang umher wie wild . Wir atmeten auf denn auch die Anfälle blieben aus. 9 Wochen lang! In der Zeit wurde der Schilddrüsentets durchgeführt und ergab einen Unterfunktion und wir sollten niedrig anfangen mit 2 mal 400mg Hormon. 5 Tage nach Einstaz des Schilddrüsenhormons der erste Anfall schlimmer als alle zuvor mit Kotund Urin absetzen. 4 Tage später (heute ) der nächste das erste mal in den frühen Morgenstunden. Nun sind wir total verzweifelt. Wir überlegen hin und her. Klar wärs wie ein 6er im Lotto einen Hund mit Herzkrankheit und Epilepsie zu haben. Was uns nur stutzig macht ist das zeitgleiche auftreten der geschichte. Hatte er ne Infektionskrankheit. Ist das Epilepsie genetisch bedingt oder epiletische Anfälle die durch was anderes ausgelöst werden. Viuelleicht kann uns hier jemand weiterhelfen oder Adressen geben wo jemand noch einen Rat weiß. Danke schon mal

LG Sunshine

Dr.Deinhammer
27.11.2006, 17:13
Liebe Sunshine!

Das klingt nach einer Sache, die alleine durch die Zahl der Beteiligten und die Dauer schon ein wenig kompliziert wurde.

Ich versuche mal die Fakten zu sammeln so wie ich sie verstanden habe:
1. Ihr Riesenschnauzer hat epileptische/epileptiforme Anfälle unbekannter Ursache.

2. Die zuerst vermutete Herzerkrankung hat sich nicht bestätigt.(Eine DCMP mittels Röntgen und EKG ohne Ultraschall festzustellen nennen wir mal - "mutig")

3. Durch Blutuntersuchung und Stimulationstest wurde eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt.

Jetzt ein paar Fragen:
Wurden im Blut die Organwerte für Leberzellzerstörung (ALT, AST, AP) und für Leberfunktion (Ammoniak bzw. Gallensäuren nüchtern, Gallensäuren nach Futteraufnahme, Harnuntersuchung) untersucht?
Wurden die Nierenwerte (CREA und UREA und P, Harnuntrsuchung) untersucht?
Wurde Diabetes mellitus (Glucose, Fructosamine,Harnuntersuchung) ausgeschlossen?
Wurde Ihr Hund auf Neosporose und Toxoplasmose getestet?
Wurde Meningitis angedacht (Blutbild?)?
Wurde ein CT vom Schädel gemacht?

Die Dosierung von Thyroxin (dem Mittel der Wahl bei Unterfunktion der Schilddrüse) beträgt 20 - 30 MICROgramm/kg KM/Tag. Wenn Ihr Hund 400 mg Thyroxin bekommt müsste er 26.000 kg wiegen!!!
(Hoffe es ist ein anderes Medikament!)
Wurde der Blutspiegel des Schilddrüsenhormons 8 Wochen nach der Eingabe getestet?
Wurde schon ein Versuch mit Antiepileptika (Phenobarbital, Kaliumbromin) gestartet?

"Seltene Krankheiten sind selten" ILSE SCHWENDENWEIN

Also hab ich mich erst mal auf das Naheliegende beschränkt.

Würde mich freuen mit Ihnen das Thema weiter diskutieren zu können
glg
Karin Deinhammer

Sunshine
28.11.2006, 11:02
Hallo DR. Deinhammer ! Danke für die Antwort!

Beide Symptome traten ja zeitgleich auf übrigens ca 4 Wochen nach einer schweren Magen-Darm-Infektion weiß nicht ob das noch ein hinweis sein könnte. Erst kam Anfall NR 1 dadurch wurde die angebliche DCM diagnostiziert und er bekam 2tägl 5mg Vetmedin 2xtägl Atenolol 25mg 1tägl Ramipril 5mg zusätzl. 2xtägl 1/2 Tabl. H2 Blocker 400mg. Blut wurde abgenommen aber war ohne Befund war aber eine ganz normale Untersuchung. Später noch auf Taurin untersucht Werte normal. Trotz Medikamente 5 Anfälle. Danach Besuch bei der Herzspezialistin mit US und allem und da war alles fast normal nur bei 2 DD Messung steht LA 58,5 und bei sonstigen Veränderungen: PEP 0.055 durch LVEF 15s = 0,27 Auf dem Herzbogen hatte er dann 6 Punkte Befund kardiovaskuläre Veränderung leichten Grades. Nach diesem Befund wurden alle Tabletten außer ramipril abgesetzt. Danach 9 Wochen kein Anfall. In dieser zeit Schilddrüsenfunktionstest. Der ergab:
Zeit 0 T4= 1,6 TSH =0,72 Zeit 20 TSH 1,3 Zeit 2h T4 1,8 Zeit 3h T4 2,2 Befund beginnende primäre Hypothyreose Medikamente:
2mal 400 microgramm Forthyron. Sorry das mit den milligramm war ein Schreibfehler ! Nach 5 Tagen Eingabe des Forthyron er erste Anfall nach 9 Wochen heftiger als die zuvor 2 Tage später schon der nächste.
Blut wurde noch nicht genauer untersucht obwohl uns die Züchterin drum bat. Die Geschwister und Eltern von ihm sind unauffällig. Mutter und Schwester haben keine Schilddrüsenunterfunktion. Epilepsie ist bis dahin in der Linie nicht aufgetreten. Gegen Epilepsie wurde er noch nicht behandelt da wir ihm nicht auch noch diese Medikamente zumuten wollten werden aber darauf zurückgreifen müssen. Uns wurde vom TA noch ein Hormon empfohlen dass wir ihm alle 4-6 Wochen spritzen lassen könnten gegen die Anfälle das hätte bei Rüden gute Erfolge gebracht.
Hoffe auf weiter Hilfe und sag schon mal DANKE

O. Ullrich

Dr.Deinhammer
02.12.2006, 17:30
Liebe Familie Ullrich,

also auch aus diesem Bericht geht hervor, dass das Herz offensichtlich nicht sein Problem ist. Ich würde ihm weiter seinen ACE-Hemmer (Ramipril) geben um den Blutdruck zu regulieren und 1 x im Jahr eine Ultraschalluntersuchung durchführen lassen. Ansonsten würde ich das Herz jetzt erst mal links liegen lassen.

Weiter zur Schilddrüse. Bitte immer die laboreigenen Normwerte mit angeben, ansonsten kann es mit zu hoch/zu niedrig zu Missverständnissen kommen. Bei der Gabe von Schilddrüsenmedikamenten ist es wichtig zu überprüfen ob der Spigel im Blut adäquat ist und entsprechend die Dosis anzupassen.

Ausserdem wie im erstem Mail angeführt bitte die Organwerte, Antikörper-Titer, usw. abchecken lassen (weiss leider nicht, was der Kollege unter normaler Blutuntersuchung versteht ;-) )

Und wenn alles normal ist, trotzdem die Epilepsie (die dann idiopatisch ist) behandeln lassen...

Viel Erfolg und bei Fragen bin ich da

lg
Karin Deinhammer

P.S. Falls das Mittel zum Spritzen "Tardak" heisst, hilft es zwar z.T gegen unerwünschtes Sexualverhalten aber gegen Epilepsie ....????