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Lenchen
18.10.2006, 10:11
Nun hätte ich noch eine Frage im Auftrag einer Freundin.
Sie hat eine 12 Jährige Warmblutstute, die sie im Gelände reitet (früher 3-4 Stunden-Ritte). 2004 passierte es dann, dass die Stute hinten lahm ging. Nach Untersuchungen wurde festgestellt, dass die Stute eine Verrenkung im Kreuzbein/Darmbein hat. Die Stute wurde dann eingerenkt und bekam entsprechende Medikamente und einen Muskelaufbau verschrieben. Das ganze lief sehr gut, so dass die Stute im Spätherbst wieder leicht unter dem Sattel gearbeitet werden durfte. Auch hier lief alles reibungslos und der Arzt (Ta mit osteop. Weiterbildung) war sehr zufrieden mit der Entwicklung. 2005 kam dann ein Rückfall des ganzen, wobei ihr der TA dann sagte, das dies immer wieder kehren würde. Die Stute sei nun in diesem Bereich empfindlich und daher würde sich das immer wieder ausrenken. Je nachdem mal öfter mal weniger oft. 2005 gab es also die gleiche Behandlung wieder. Diese schlug wieder gut an, das Pferd wurde wieder leicht im Gelände geritten.

In diesem Sommer lief das Pferd prima, sie wird nur noch leicht geritten - 1 Stunde im Gelände, meist im Schritt. Der TA kam zur Kontrolle und fand einige leichte Blockaden, die wohl schnell behoben waren und nach ganz kurzer Longenarbeit konnte die Stute wieder ihre gewohnte leichte Bewegung im Gelände haben.

Nun hat meine freundin allerdings große Probleme mit der Tatsache, das dieses Problem wohl ständig wie das Damoklesschwert über dem Pferd schwebt. Sie kann sich nicht mehr auf das Ausreiten freuen, sondern fragt sich ständig nur noch: war dieser Ausritt jetzt zuviel, wird das Pferd jetzt morgen wieder lahmen. So geht es ihr jetzt seit 2 Jahren. Jedes abweichende Verhalten der Stute bewertet meine Freundin als Rückschlag und hat Angst, das es nun wieder soweit ist. Ihr ist aufgefallen, das die Stute ständig ein Hinterbein entlastet, immer - auf dem Putzplatz, überall wo das Pferd "abgestellt" wird, geht sie sofort in die Ruheposition über. Meine Freundin nimmt sich das sehr zu Herzen und mag so nicht mehr weiter machen. Sie überlegt nun die ganze Reiterei hinzuschmeissen und das Pferd nur auf der Weide stehen zu lassen. Allerdings sagte ihr der TA, das durch den Muskelabbau dann die Rückschläge noch wahrscheinlicher sein werden.

Nun meine Fragen, ist es immer so, das es bei diesem Problem zu Rückfällen kommt, kann man das dauerhaft vermeiden, was wird passieren, wenn die Stute nur noch Weidepferd ist? Welches Arbeitspensum wäre für das Pferd das beste - weiterhin leichte Bewegung oder kann sie so belastet werden, wie vor 2004?

Mag.Zauner
28.10.2006, 00:33
Hallo!
Bevor das Pferd endgültig auf eine Weide gestellt werden soll, würde ich noch einmal sorgfältig überprüfen lassen, ob es sich wirklich wieder um die selbe Problematik handelt, das heisst, ich würde unbedingt noch einen anderen Tierarzt (Klinik) zu Rate ziehen.

Ein Pferd, das eine Bezugsperson, die sich täglich um ihn kümmert, gewöhnt ist, einfach auf die Weide zu stellen, kann auch zu schwerwiegenden Problemen führen. Vielleicht hat dieses Pferd nun ein ganz anderes Problem, das man gut diagnostizieren und behandeln kann.

Viel Glück
Mag. Zauner