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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Greenpeace: 350 Mio. Tonnen weniger Kohlendioxid durch Photovoltaik



Bushcamper
07.09.2006, 13:43
Hamburg (pte/07.09.2006/06:15) - Das dynamische Wachstum der Photovoltaik-Industrie soll innerhalb der nächsten 20 Jahre nicht nur rund zwei Mrd. Menschen mit Strom aus der Solarenergie versorgen, sondern auch ab 2025 den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid um 350 Mio. Tonnen pro Jahr reduzieren. Dies prognostiziert der Solar Generation Report der Umweltschutzorganisation Greenpeace http://www.greenpeace.de, der in Zusammenarbeit mit dem europäischen Solarindustrieverband zum dritten Mal erstellt wurde.

Rückblickend fielen die Prognosen der beiden vorhergehenden Solar Generation Reporte eher konservativ aus, so Greenpeace. Vergleicht man den heutigen Photovoltaik-Markt mit der ersten Prognose aus dem Jahr 2001, so kann dieser bereits jetzt die gesteckten Ziele für 2009 vorweisen. "Unter den entsprechenden Rahmenbedingungen gehen wir davon aus, dass sich der Markt auch weiterhin so dynamisch wie bisher entwickelt. Wie in der Studie beschrieben, rechnen wir zwischen 2016 und 2025 mit einer Konsolidierung auf hohem Niveau", erläutert Greenpeace-Energieexperte Jörg Feddern im Gespräch mit pressetext. Bis 2009 soll die jährliche Wachstumsrate weltweit bei 35 Prozent liegen, zwischen 2010 und 2015 wird sie auf 26 Prozent sinken. In den folgenden fünf Jahren rechnen die Studienautoren mit einer Wachstumsrate in Höhe von 19 Prozent, weitere fünf Jahre später verringert sie sich nach den Berechungen von Greenpeace auf elf Prozent. Bis 2025 könnten demnach 589 Tonnenwatt pro Stunde Solarstrom produziert werden. Damit wären 20 Prozent des Strombedarfs der EU-25-Länder gedeckt.

Neben den politischen Rahmenbedingungen spielen zwei weitere Faktoren eine wichtige Rolle für das Wachstum des Photovoltaik-Marktes. "Einerseits ist es wichtig, dass Netzbetreiber sowohl bei Solar- als auch bei Windenergie verpflichtet sind, den Strom in ihr Netz aufzunehmen. Darüber hinaus muss aber auch von Seiten der Kunden die Akzeptanz für Solarstromanlagen gegeben sein", so Feddern. Die Aufnahmepflicht des Solarstromes ist in Deutschland durch das Eneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt und auch die deutschen Konsumenten würden bereits einen wesentlichen Teil zur Entwicklung des Marktes beitragen. "Der überwiegende Teil der Photovoltaik-Anlagen ist in Deutschland in privaten Haushalten installiert, diese Tendenz soll auch weiterhin gehalten werden", erklärt Feddern. Insgesamt beträgt die derzeit im deutschen Bundesgebiet installierte Leistung 1.500 Megawatt (MW), bis 2025 soll dieser Wert auf 5.500 MW gesteigert werden. Am globalen Markt wurde die 5.000 MW-Marke bereits im vergangenen Jahr erreicht, dies sei, so die Studienautoren, mit der Leistung von zehn durchschnittlichen Kohlekraftwerken vergleichbar.

Während die Investitionen für Solarstromanlagen dieses Jahr in Deutschland bei rund einer Mrd. Euro liegen, soll sich diese Zahl bis 2025 versiebenfachen. Das Marktvolumen wird nach Schätzungen innerhalb der nächsten 20 Jahre auf 110 Mrd. Euro anwachsen, zusätzlich könnten 80.000 Arbeitsplätze in der Branche entstehen. "Die nächsten zwei Jahre sind entscheidend dafür, die Solarindustrie weltweit aus dem Nischenmarkt zu holen. Wichtig ist dabei, den degressiven Charakter des Marktes zu erhalten", betont Feddern gegenüber pressetext. "Zwar herrscht derzeit noch Knappheit bei dem Rohstoff Silizium, in nächster Zeit werden die Produktionskapazitäten jedoch sehr stark ausgebaut. Nur durch diesen Ausbau entsteht letztlich ein Potenzial zur Kostenreduktion." Investitionen in Solarstromanlagen wären nach zwölf bis 15 Jahren wieder erwirtschaftet, danach würde der Kunde durch die entstehenden Einsparungen Gewinne erzielen. (Ende)


Quelle: APA