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Bushcamper
31.08.2006, 12:33
HANOI. Tigerfleisch und Tier-Souvenirs werden in Vietnam hoch gehandelt. Das kommunistische Land gilt als Drehscheibe für den illegalen Tierhandel.

In einem Pflegezentrum in Hanoi leben Braunbären, Gibbons, Meerkatzen und andere Tiere zusammen. Sie alle haben dasselbe Schicksal: Sie wurden aus Restaurants, Apotheken, Souvenirläden oder vor Wilderern gerettet. Nach Angaben von Umweltschützern ist Vietnam eine Drehscheibe für den Handel mit Wildtieren.

Die Hälfte der illegal gefangenen Tiere ist für den lokalen Konsum bestimmt - sind die Vietnamesen doch stolz auf ihre Essgewohnheiten: "Man kann alles essen, was auf vier Beinen steht - bis auf einen Tisch. Man kann alles essen, was im Ozean lebt - bis auf U-Boote. Man kann alles essen, was im Himmel fliegt - bis auf Flugzeuge", sagt ein Sprichwort. Nicht nur das Fleisch, sondern auch Ohren, Fell und Zähne werden verarbeitet. Ein langes Leben, Männlichkeit und die Heilung von Leiden versprechen sich die Konsumenten von den Produkten aus exotischen Tieren.

Ferrari reicht nicht

Millionen Dollar sei es einigen Menschen Wert, einen Tiger zu ergattern, berichtet Sulma Warne von der Organisation TRAFFIC. "Tigerfleisch zu besitzen, zeigt, dass man vermögend ist. Der Handel ist illegal und es ist schwierig, es zu bekommen." Ähnlich sieht es Edwin Wiek von der Stiftung zum Schutz der Orang-Utans: "Es gibt Leute, denen reicht der Ferrari nicht. Sie wollen noch einen Schimpansen oder Orang-Utan im Garten - dann sind sie wirklich wer."

Biologen entdecken in Vietnam immer wieder neue und ausgestorben geglaubte Tierarten.

Quelle: OÖNachrichten