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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Im Dauereinsatz gegen «Tretminen»



Bushcamper
21.08.2006, 13:57
In den Ordnungsämtern vor allem größerer Städte treffen zahlreiche Beschwerden ein

Magdeburg/dpa. Es stinkt gewaltig auf Gehwegen und Grünanlagen in Sachsen-Anhalt. Täglich fällt tonnenweise Hundekot an, zahlreiche Beschwerden treffen in den Ordnungsämtern vor allem der größeren Städte ein. Die stellen sich dem Problem und versuchen durch Schwerpunktkontrollen und das Verhängen von Verwarn- und Bußgeldern gegen die schmutzigen Hinterlassenschaften vorzugehen, wie eine dpa-Umfrage ergab. Erste Erfolge zeigen sich, doch ist noch lange nicht jedem Hundehalter klar, dass er den Kot seines Tieres selbst zu beseitigen hat.

«Die Magdeburger Gehwege sind fast frei von Hundekot», sagt Gerd vom Baur vom Ordnungsamt Magdeburg. Problematisch seien aber noch immer Grünanlagen und grüne Randstreifen. «Magdeburg hat 1500 Grünanlagen, eine flächendeckende Kontrolle ist nicht machbar», sagt vom Baur. Mit entsprechenden Verwarn- und Bußgeldern wollen die Beamten der Lage Einhalt gebieten. «Je nach Größe und Gewicht des Hundekots werden Verwarngelder in der Höhe von 10 bis 35 Euro ausgesprochen.» Im Jahr gibt es rund 100 Schwerpunktkontrollen. Dabei werden auch Beamte in Zivil eingesetzt.

In Magdeburg sind rund 11 000 Hunde offiziell gemeldet. Tatsächlich gibt es in der Landeshauptstadt wohl zwischen 13 000 und 14 000, die täglich vier Tonnen Hundekot produzieren. «Im Gegensatz zu der sinkenden Einwohnerzahl erhöht sich die Anzahl der gemeldeten Hunde weiter», berichtet vom Baur. Spezielle Hundetoiletten gibt es in Magdeburg nicht, dafür aber 26 gekennzeichnete Hundewiesen, wo die Tiere unbeschwert herumtollen und dabei auch ihr «Geschäft» erledigen dürfen. Die Abfallwirtschaft habe außerdem erlaubt, dass Hundekot in allen Papierkörben entsorgt werden kann, was Hundehalter auch nutzten.

Auch das Ordnungsamt Stendal sieht erste Erfolge im Kampf gegen die braunen «Tretminen». «Wurden 2005 noch 278 Tatbestände wie das Nichtanleinen von Hunden oder das Nichtbeseitigen von Hundekot erfüllt, gab es im laufenden Jahr bisher nur 69 Fälle», sagt Olla Fernitz, Leiterin vom Ordnungsamt Stendal. Acht Leute vom Stadtordnungsdienst sind bemüht, die Sauberkeit in der Stadt zu erhalten. In Stendal sind 2710 Hunde steuerlich registriert, die ungefähr eine Tonne Hundekot pro Tag produzieren.

Ähnlich sieht es in Halle aus. «Die halleschen Hundebesitzer halten sich in der Regel an das Gesetz und nutzen die zahlreichen Hundewiesen», sagt Stadtsprecherin Ria Steppan. Bei Ordnungswidrigkeitsverfahren müssen Hundebesitzer mit einem Bußgeld von 50 Euro rechnen. In Halle sind zur Zeit 9434 steuerpflichtige Hunde gemeldet.

Verunreinigungen von Gehwegen, Plätzen und Parkanlagen durch Hundekot sind aber nicht nur ein Ärgernis, sondern auch eine Infektionsquelle. Die Übertragung von Salmonellen, Hakenwürmern und Bandwürmern ist möglich. Sie können Ursache für verschiedene Augen-, Leber-, Lungen- und Gehirnerkrankungen sein, heißt es aus den Gesundheitsämtern.

Quelle: mz-web.de