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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tumor, Katze humpelt



Fabian
07.08.2006, 18:02
Servus !

Unsere Katze ist mittlerweile 15 Jahre alt und humpelt ungefähr seit einer Woche mit der linken vorderen Pfote. Wir waren heute beim Tierarzt und der hat einen Tumor bei der Schulter diagnostiziert. Er war sich ziemlich sicher dass es ein bösartiger Tumor ist, da er feststellen konnte dass er ziemlich höckrig ist und er meinte dass die bösartigen Tumore selten "glatt" sind. Er meinte auch, es handele sich höchstwahrscheinlich um ein Fibrosarkom (ich hoffe ich habe das noch richtig im Kopf, bzw. richtig geschrieben). Zur Vorgeschichte: sie hatte vor etwa 3 Jahren auf Schulterhöhe schon einmal einen gutartigen Tumor der ohne Probleme entfernt werden konnte.

Soweit zur Diagnose. Bezüglich der Therapie meinter der Arzt, die Entfernung des Tumors in diesem Bereich wäre äußert kritisch, da sich dort viele Gefäße befinden und bei bösartigen Tumoren mindestens im Radius von 3 cm um den Tumorkern herum operiert werden muß.

Nun meine Frage: wir stehen nun vor der Entscheidung ob wir operieren lassen sollen oder es bleiben lassen und in näherer Zukunft Einschläfern.
Wir wollen unsere Katze ja nicht unnötig leiden lassen denn so eine Operation ist ja extrem risikobehaftet, bei dem Alter unserer Katze ganz zu schweigen!

Unser Tierarzt hat uns ein Schmerzmittel mitgegeben, das, wie er sagt doch recht potent sein soll, wir haben aber trotzdem noch das Gefühl sie habe Schmerzen weil sie kaum weiß wie sie sich hinlegen soll wenn sie schlafen möchte.

Wäre sehr Dankbar für Meinungen oder Erfahrungswerte ... Vielen Dank im Voraus!
Schöne Grüße
Fabian

Dr.Pav
10.08.2006, 13:48
In dem von Ihnen geschilderten Fall ist es schwierig, eine Empfehlung abzugeben. da das Alter der Katze und die Art des Tumors keine genaue Risiko-Abschätzung zulassen. Meine Vorgangsweise wäre folgende:

1. Erstellung chemischer Parameter aus dem Blut (besonders wichtig Werte, die sich auf den Zustand der Niere und der Leber beziehen).

2. Falls eine genaue Diagnose der Tumorart erwünscht ist, kann eine Feinnadel-Biopsie durchgeführt werden (mit einer Injektionsnadel werden Zellen aus dem Tumor abgesaugt und anschliessend mikroskopisch untersucht).

Nach Ihrer Beschreibung handelt es sich höchstwahrscheinlich um ein Fibrosarkom, der häufigsten Tumorart bei Katzen.

- Ist die Katze gesund, kann an eine Operation gedacht werden. Sind die Blutwerte nicht in Ordnung, müsste vor einer Operation die Behandlung der Organerkrankung eingeleitet werden.

- Die Heilungphase nach der Operation verläuft in der Regel ohne grosse Probleme. Allerdings wachsen Fibrosarkome, auch wenn grosse Teile des umliegenden Gewebes entfernt wurden, sehr häufig nach. Entschliesst man sich dann zu einer neuerlichen Operation, sollte der nachgewachsene Tumor möglichst klein sein (maximal kirschkerngross, da er ansonst mit Sicherheit nachwächst).

- Wenn Sie Ihre Katze nicht mehr operieren lassen wollen, kann sie, wie von Ihrem Tierarzt vorgeschlagen, nur mit Schmerzmitteln weiterbehandelt werden. Das Problem für die Tierbesitzer bei dieser Vorgangsweise ist es meist, den Zeitpunkt festzulegen, wann die Behandlung zur "Tierquälerei" wird: Zieht sich die Katze zurück und stellt sie die Nahrungsaufnahme ein, dann ist es sicher Zeit, sie von ihrem Leiden zu erlösen.

Fabian
18.08.2006, 21:07
Hallo Herr Dr. Pav !

Vielen Dank für die fundierte Auskunft !

Wir waren heute nochmals bei einem anderen Tierarzt und auch der stellte die selbte Diagnose.
Nun haben wir uns entschlossen, die Katze nicht mehr zu operieren, da sie doch eine schon recht alte Dame ist und wir ihr den Stress nicht mehr antun wollen...

Wir werden auf die von Ihnen geschilderten Zeichen achten (Appetitlosigkeit, Zurückziehen, etc ...) und bei deren Auftreten dafür sorgen, dass sie von ihrer Qual erlösen wird. Ist zwar eine schwere Entscheidung aber ich glaube für sie besser als langwierige Operationen in einem schwierigen Bereich des Körpers.

Vielen Dank nochmals für die Info !

Grüße
Fabian