Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : VetMed? Biologie? Tierpsychologie?
Hallo!!!
Ich weiß jetzt im Moment wirklich nicht mehr was ich tun soll. Ich finde immer wieder Studien, die mich sehr interessieren. Doch je mehr ich mich informiere und mich auf verschiedenen Foren durchlese, desto mehr Nachteile finde ich.
Zuerst war ich sehr an VetMed interessiert, doch durch schlechte Erfahrungen mit inkompetenten Tierärzten und meinem lieben Vieh, habe ich diesen Gedanken wieder verworfen. Ich bin auch draufgekommen, dass mir der Kontakt mit Tieren besser gefällt, als die Rumschnipplerei an ihnen.
Dann bin ich auf die Tierpsychologie und Naturheilkunde gestoßen und habe mir Infomaterial aus D und der CH schicken lassen. Ich habe dann aber mit Entsetzen festgestellt, dass das in Ö staatlich nicht anerkannt ist und die Ausübung dieses Berufes sogar illegal ist.
Pferdewissenschaft habe ich dann entdeckt, doch da das noch in den Kinderfüßen steckt und weil es deshalb fehlende Berufserfahrungsberichte gibt, bin ich noch etwas skeptisch.
So, dann habe ich weitergesucht und Biologie mit Ausbildungsschwerpunkt Verhalten gefunden, wo ich dann Zoologie anknüpfen könnte. Ich habe dann jedoch erfahren, dass man als Biologe und Zoologe keine guten Berufschances hat.
Na toll, jetzt weiß ich gar nicht mehr, was ich machen soll??
Was haltet denn ihr "Insider" davon?? Könnt ihr mir einen Rat geben??
Wäre wirklich sehr nett!!
Liebe Grüße
Dr.Holler
18.06.2006, 07:15
Sehr geehrter Lazie1!
-Doch je mehr ich mich informiere und mich auf verschiedenen Foren durchlese, desto mehr Nachteile finde ich.-
Es ist leider so das sich überall Nachteile finden. Wenn es die perfekten Lösungen geben würde, dann wäre es viel leichter. Der Einwand mit der Berufsausbildungsberechtignung verschiedener Ausbildungdn, die im Ausland absolviert werden können ist korrekt.
Ich sehe, daß Sie Du viele Interessen hast bzw Deine Interessensgebiebte viele Facetten abdecken würden. Ich habe den Eindruck, daß Du nicht weisst womit Du
Dich die nächsten 30 Jahre? beschäftigen möchtest. Berufsaussichten sind ein wichtiger Faktor, aber fast alle Berufe sind heute überrannt und wenn Dich etwas wirklich interessiert, wo wirst du dort Deinen Weg gehen können. Berufsaussicht als Selektionsfaktor für die Berufswahl ist heute nicht mehr allein das Thema. Ich empfehle meinen Praktikanten ein brainstorming um die eigenen Interessen zu definieren, in manchen Fällen auch ein coaching. Es ist wichtig daß Du Deine wahren Interessen definierst und das machen kannst, was Du Dir wirklisch wünscht.
Denn nur so wird Dein Berufsleben für Dich befriedigend sein können.
Ich wünsche Dir viel Erfolg
Karin Holler
--^^--^^--^^--
Lazie1 (ausgeloggt)
18.06.2006, 11:15
Hallo!
Danke für die schnelle Antwort!
<<Ich habe den Eindruck, daß Du nicht weisst womit Du
Dich die nächsten 30 Jahre?>>
Das stimmt. Ich weiß zwar, dass ich unbedingt was mit Tieren machen will, jedoch nicht WAS?
Tiernaturheilkunde wäre einfach perfekt für mich gewesen, aber unter diesen Bedingungen kann man das einfach vergessen.
VetMed reizt mich natürlich immer noch sehr, da ich Tieren einfach helfen will. Ich habe jedoch Angst den engen Kontakt zu Tieren zu verlieren, da ich eventuell viel mit OPs zu tun habe. Nebenbei bemerkt macht mir die "Rumschnipplerei" nichts aus, ich hätte keine Probleme damit, nur will ich nicht, dass meine Tierliebe dabei auf der Strecke bleibt!
Wie sehen Sie als Tierärztin das? Verliert man beim Studium bzw. bei der Ausübung dieses Berufes etwas Tierliebe?
Deshalb bin ich auch sehr an Alternativmedizin, wie Homöopathie, Bachblüten, Akupunktur... interessiert. Wird das auch hier ausgeübt oder eher bzw. nur bei Tierheilpraktikern??
Danke schonmal für Antworten
LG
Dr.Holler
18.06.2006, 19:13
Ja, Lazie1 das ist nicht so einfach zu beanworten. Ich glaube es ist ausserordentlich wichtig nie zu übersehen, daß die unterschiedlichen Bereiche in denen mit Tieren gearbeitet wird sehr vielschichtig sind. Wenn jemand nicht operieren will, so muss er das nicht tun. Ausserdem gibt es Kollgegen, die sich vorrangig mit der Alternativmedizin - Akupunktur, Homöopathie und anderen Modalitäten beschäftigen.
Es gibt auch Bereiche ausserhalb der Veterinärmedizin, in denen viel mit Tieren gearbeitet werden kann - es ist wert sich gut zu informieren
Sicherlich hat jeder seine Beziehung zu den Tieren erhalten so wie es für jeden einzelnen am Anfang war.
mfg
Karin Holler
Dr.Deinhammer
19.06.2006, 11:14
Lieber Lazie1,
für mich siehst Du das ganze doch ziemlich blauäugig. Wie viele 12jährige Mädchen, die begeisterte Reiter sind und später "unbedingt was mit Pferden machen wollen", stützt Du Dich ziemlich auf DEINE Traumvorstellung.
Wenn man reich heiratet oder erbt, hat man wahrschieinlich die Möglichkeit so eine Kombimation aus Hobby und "Beruf" zu leben. Sonst ist jede Arbeit, für die man Geld bekommt auch mit vielen unangenehmen Dingen verbunden.
z.B.Das wichtigste als Tierarzt ist: es darf einem vor NIX ekeln. Bis man nämlich Leiter einer gutgehenden Praxis/Klinik ist, besteht der Beruf vor allem aus Schmutz. Entweder man untersucht Kühe oder Pferde rektal, oder man wischt heute den dritten Durchfallhaufen im Wartezimmer weg und Katzenpisse riecht man noch Tage auf den Händen.
Wichtiger als: "was würde ich gerne machen" ist sicher "was kann ich gut"?
Kann ich Eskimos Kühlschränke verkaufen? Dann kann ich wahrscheinlich auch von einer alternativmedizinischen Praxis leben.
Rechne Dir realitisch durch, wieviel Du verdienen musst, damit Du davon leben kannst und überlege, wieviel Du Deinen Patienten abknöpfen musst um dieses Ziel zu erreichen. Das ist gar nicht so leicht.
Und in der Sparte Biologie, Vet Med, Tierpsychologie eine gutbezahlte Anstellung zu finden...
...da würd ich mich lieber auf s reich Heiraten verlassen.
Klingt hart, ist aber ehrlich, trotzdem liebe Grüsse
Karin Deinhammer
Lazie1 (ausgeloggt)
20.06.2006, 09:28
So ists richtig, kein Blatt vor den Mund nehmen. *gg*
Ich denke nicht, dass man aus meinem kurzen Beitrag meine Interessen und meine angebliche Blauäugigkeit erkennen kann.
Ich sehe mich in der Lage zu sagen, dass ich nicht naiv bin.
Ich bin keine 12 Jahre mehr und NICHT der Ansicht, dass sich Tierärzte den ganzen Tag mit dem Streicheln von knuddligen kleinen Tierchen beschäftigen. Ich sehe mir auch nicht HundKatzMaus an und denke mir, so toll und positiv wie der Praxisalltag von Dr. Wolf ist es immer.
Tierärztin zu werden ist bei mir kein Kindheitstraum, an dem ich mich jetzt immer noch festhalte. Wir haben zwar immer schon Tiere gehabt, aber das richtige Interesse an ihnen ist erst mit 16, 17 gekommen. Mit diesem Alter interessieren sich die meisten schon gar nicht mehr oder schon lange nicht mehr für Tiere, finden es sogar kindisch sich so intensiv damit zu beschäftigen. Ich muss ehrlich sagen, in meinem Freundeskreis gibt es KEINE richtige Tierliebhaber, d.h. ich teile das Interesse mit niemanden. Was ich damit sagen will ist, dass ich nicht "freundeskreisbedingt" tierlieb bzw. tierinteressiert bin, sondern trotz aller herabschauenden Blicke. ("Mein Gott, 18 Jahre und so in Tiere vernarrt, die soll sich lieber mit was anderem beschäftigen")
Und jetzt könntet ihr ja sagen, dass Tierliebe nicht reicht, um Tierarzt zu werden oder dass ich lieber in meiner Freizeit, wie die meisten Tierliebhaber, mich damit bschäftigten soll. Aber so naiv und dumm bin ich nicht, einfach zu glauben, dass reine Zuneigung zu Tieren reicht. Schmutz und Dreck macht mir überhaupt nichts aus, lieber wühle ich in einem stinkenden Misthaufen oder untersuche 10 Kühe, Schweine, Pferde rektal, bevor ich in einem 5-Sterne-Hotel das Besteck fein säuberlich aufdecke. Ich miste 1000x lieber Ställe aus (Ob Schwein, Pferd, Kuh, Schaf, Kaninchen, Meerschweinchen,...), bevor ich in einem sterilen Büro hocke und mit einem sauberen Telefon in der Hand Gespräche führe. Was nicht heißen soll, dass ich eine Drecksau bin. *lol* Ich kann ebenfalls Büroarbeit verrichten, was ja in einer Praxis auch anfällt, oder unter sterilen Bedingungen im OP arbeiten.
>>>Wenn man reich heiratet oder erbt, hat man wahrschieinlich die Möglichkeit so eine Kombimation aus Hobby und "Beruf" zu leben. Sonst ist jede Arbeit, für die man Geld bekommt auch mit vielen unangenehmen Dingen verbunden.<<
Ich gehöre nicht zu den Menschen, die von anderen abhängig sein wollen und schon gar nicht von einem reichen Mann. Ich will nicht mit 40 in eine Irrenanstalt oder Entzugsklinik eingewiesen werden, da ich in meinem Leben nichts geschafft habe. Manche Frauen können bzw. wollen das, ICH NICHT. Ich will ein eigenes, unabhängiges Leben haben, das ich auch ohne Mann fähig bin zu leben. Ich würde diesen Beruf sicher nicht in der Auffassung ergreifen, mich an den Patienten reich zu verdienen.
>>>Kann ich Eskimos Kühlschränke verkaufen? Dann kann ich wahrscheinlich auch von einer alternativmedizinischen Praxis leben.<<<
Hier sagen Sie unmissverständlich, dass sie von Tierheilpraktikern nichts halten. Wenn mann z.B.: in D oder CH "nur" solch ein Studium macht, finde ich diese Meinung in Ordnung, da es ein langjähriges Studium auf gar keine Fälle ersetzen kann. Ob man als ausgebildeter TA alternativmedizinisch praktizieren will, sollte jedoch jeder für sich entscheiden.
Aber Danke vielmals für die ehrliche Antwort
Auf weitere Antworten freue ich mich natürlich auch!!
LG
Dr.Deinhammer
20.06.2006, 10:05
Hallo Lazie,
ich gebe zu, der Tenor im letzten Mail ist schon ein ganz anderer. ;)
Und klingt auch jetzt gar nicht mehr so naiv ;)
Du wirst aber - vor allem wenn Du irgendwann selbst in der Sparte tätig bist - dass man mit der Zeit etwas sensibel diesbezüglich wird. Als wir unsere Praxis eröffnet hatten, waren die ersten 3 Besucher keine Tierbesitzer, sondern junge Frauen, die "unbedingt was mit Tieren machen wollen", mit der Frage ob wir sie nicht einstellen könnten.
Und zum Thema Alternativmedizin hast Du mich missverstanden. Auch wenn ich selbst ein reiner Schulmediziner bin, heisst das nicht, dass ich nichts von Alternativmedizin halte. Wenn man es, wie z.B. Dr. Fischer professionell betreibt und von seinem Geschäft echt was versteht, ist es eine Bereicherung für die (Tier-) medizin und eine echte Alternative bzw. (für mich vor allem ;) ) Ergänzung.
Es ist nur inzwischen so, dass der Beruf des Tierarztes, der früher rein den Männern vorbehalten war, inzwischen fast nur noch von Frauen ausgeübt wird (siehe Neuinskriptionen der letzten Jahre). Und während Männer eher nach dem Motto "Think big" agieren und eine Klinik gründen oder Starchirurgen werden wollen oder vom Hamster bis zum Hochlandrind alles behandeln, eröffnen wir Frauen unsere kleine niedliche Praxis am Eck (Ist natürlich jetzt Klischee, gibt genug Ausnahmen!) und wollen vom Hunderl impfen leben.
Nachdem das nicht so recht geht, es gibt einfach schon zuviele, fängt frau an zu überlegen: auf was soll ich mich spezialisieren? Und das ist dann selten die Wirbelsäulenchirurgie oder Computertomografie, sondern meistens gehen die Fortbildungen dann in Richtung Alternativmedizin.
Und diese Kolleginnen haben durch 10 Stunden TCM oder ein Wochenendseminar Homöopathie ein fundiertes Halbwissen und das ist halt nicht das, was ich mir unter seriöser Medizin vorstelle und ich glaube auch nicht, dass man dann davon leben kann.
Am besten bist Du wahrscheinlich trotzdem beraten, wenn Du einfach einmal mitschnupperst. Ich würde mir mal überlegen, wie will ich mich in 20 Jahren sehen und wenn Du ein Bild vor Auegn hast, dann jemanden suchen, der möglichst ähnlich lebt bzw, arbeitet.
Dort schaust Du dann, ob deine Träume mit der Realität übereinstimmen.
Und da gehe ich mit Kollegin Koller absolut d'accord: wenn man etwas wirklich will, dann schafft man es auch.
Liebe Grüsse
Karin Deinhammer
Liebe Lazie,
ich habe ähnliche Problemen wie Du.
Ich komme aus Ungarn, aber möchte in Wien studieren.
Ich interessiere mich auch für Biologie, Tierpsychologie und VetMed.
Aber in Wien hab ich gar nichts für Verhaltensbiologie/Ethologie/Tierpsychologie gefunden :(
Ich werde also für VetMed und für Biologie (UniWien) mich melden.
Hast Du vielleicht noch andere Typs, was Du gefunden hast?
Danke, schon voraus!
Mfg: Fru
mag. Zauner
20.06.2006, 14:04
Hallo!
ich kann mich nur meinen Kollegen anschließen.
Prinzipiell sollte man sich nicht von einem Studium abbringen lassen, nur weil es überlaufen ist oder die Jobaussichten nicht so rosig sind.
Wenn man etwas wirklich machen möchte, dann schafft man das auch.
Was spricht gegen Biologie mit Schwerpunkt "Verhaltensforschung"?
Ich glaube, wenn du flexibel bist und auch bereit bist, ins Ausland zu gehen, sieht es auch mit den Jobangeboten nicht gar so schlecht aus.
LG
Mag Zauner
Lazie1 (ausgeloggt)
20.06.2006, 16:48
Danke, Danke für die vielen Antworten!!
Ich bin nicht nur flexibel, ich möchte sogar ins Ausland. Ob Frankreich, Spanien, Amerika (sprich alle deutsch-, englisch-, französisch-, spanischsprechenden Länder) würden für mich in Frage kommen!
Die Jobaussichten hier, wären also nicht wirklich ein Auswahlkriterium.
Ich muss mich ja sowieso nicht schon heute entscheiden. Ich habe noch genügend Zeit (mind. 1 Jahr), will mich aber trotzdem schon vorher informieren.
LG
Bushcamper
21.06.2006, 11:47
Original von Lazie1 (ausgeloggt)
Danke, Danke für die vielen Antworten!!
Ich bin nicht nur flexibel, ich möchte sogar ins Ausland. Ob Frankreich, Spanien, Amerika (sprich alle deutsch-, englisch-, französisch-, spanischsprechenden Länder) würden für mich in Frage kommen!
LG
Kleiner Tipp am Rande! Wie wär’s mit S-Afrika? Dort werden z.B. tierärztliche Praktikumsplätze im Krüger National Park vergeben bzw. in privaten Reservaten, wo du sogar Tuchfühlung mit Elefanten, Löwen & Co aufnehmen könntest.
War selbst ein halbes Jahr in S-Afrika und kann dir dieses Land mit seiner umwerfenden Flora und Fauna nur empfehlen. Wie wär’s z.B. mit "Wildlife Management" an der Uni in Pretoria? Wird auch als MBA angeboten. Hab selbst den praktischen Teil des Programms absolviert. War super interessant.
Willst du weg, dann schau dir wirklich mal die Website der Uni in Pretoria an. Hab Kontakte zum Wildlife Managemnet Institut, brauchst du Hilfe, dann schreib mich einfach an! =)
PS.: Wie alt bist du eigentlich?
PPS.: siehe auch
http://www.wildlife.up.ac.za/centre/
http://www.ecolife.co.za/content/managementexpiditions.php
Lazie1 (ausgeloggt)
22.06.2006, 12:14
@Bushcamper:
Danke für deine Antwort!!!
>>>Kleiner Tipp am Rande! Wie wär’s mit S-Afrika? Dort werden z.B. tierärztliche Praktikumsplätze im Krüger National Park vergeben bzw. in privaten Reservaten, wo du sogar Tuchfühlung mit Elefanten, Löwen & Co aufnehmen könntest.<<<
Das klingt wirklich sehr interessant, in Afrika ein Praktikum zu absolvieren. Also wenn ich VetMed studiere, will ich so oft wie möglich ins Ausland.
>>>War selbst ein halbes Jahr in S-Afrika und kann dir dieses Land mit seiner umwerfenden Flora und Fauna nur empfehlen. Wie wär’s z.B. mit "Wildlife Management" an der Uni in Pretoria? Wird auch als MBA angeboten. Hab selbst den praktischen Teil des Programms absolviert.
War super interessant.<<<
Danke für den Tipp... Afrika wäre für mich, oft von fernweh geplagt, sicher sehr reizvoll.
>>>Wie alt bist du eigentlich?<<<
Ich werde im Herbst 19 und mache nächstes Jahr meine Matura!
Liebe Grüße
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