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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Beim Joggen bzw. Rollerbladen von Hund attackiert!



Bushcamper
15.06.2006, 09:09
Aloha und einen schönen guten Morgen!

Ich bin in letzter Zeit beim Joggen bzw. Rollerbladen mehrmals von Hunden attackiert worden. Meist bin ich bei Hund und Besitzer vorbeigelaufen bzw. gefahren und urplötzlich vom Hund "angefahren" worden. Es kam auch schon zu "Berührungen" zw. meinem Schienbein und der Hundeschnauze. Gebissen wurde ich aber Gott sei Dank noch nicht!

Besonders unangenehm wird die Situation, wenn es sich um einen großen Hund handelt!

Meine Frage ist nun wie soll ich mich verhalten, wenn ich bei einem Hund vorbeilaufe. Soll ich langsamer werden? Ihn ansehen oder ignorieren?

Wenn es wieder passiert, dass mich ein Hund "anfährt" was soll ich tun? Ruhig stehen bleiben? Ihn anschreien?

Danke für die Auskunft!

Wünsche noch einen schönen Feiertag.

Helga
16.06.2006, 06:32
Hi!

Ich würde Dir raten, etwas langsamer zu werden. Durch schnelle Bewegungen fühlen Hunde sich bedroht, wenn Du Deine Bewegungen verlangsamst, dann ist das ein Beschwichtigungssignal für den Hund.

Bitte auf keinen Fall anstarren, das ist eine massive Bedrohung für den Hund. Wende Deinen Blick ab, am Besten Kopf seitlich drehen, so daß Du aus den Augenwinkeln immer noch sehen kannst, was der Hund macht und wie er reagiert. Du könntest auch noch ein Gähnen einsetzen oder Dir über die Lippen lecken.

Alles dies sind Beschwichtigungssignale für den Hund. Probier das mal und dann berichte weiter darüber. Schau Dir die Reaktionen von den Hunden an, wirst sehen, es wird besser werden.

Normalerweise sollten Hunde auf Jogger, Radfahrer und Co gut sozialisiert sein, wenn nicht, dann merken sie hoffentlich durch Deine Beschwichtigungssignale, daß von Dir keine Gefahr ausgeht.

LG
Helga

Bushcamper
17.06.2006, 09:41
Aloha Helga!

Danke dir für deinen Tipp. Werde es bei meiner nächsten "Begegnung" gleich ausprobieren. =)

Frage: Wenn ich den Hund anstarre, zeige ich ihm dann nicht, dass ich von ihm keine Angst hab und er gerade deswegen mich beim Vorbeilaufen nicht angreift? ?(

Welche Erfahrungen hast du bzw habt ihr selber mit "aggressiven" Hunden gemacht und wie hast du bzw. habt ihr euch dabei verhalten?

Helga
17.06.2006, 16:35
Hi!

Wenn Du den Hund direkt anstarrst, dann ist das eine wirklich massive Bedrohung für ihn und er würde entsprechend einen Abwehrmechanismus entwickeln. Das beginng mal bei Bellen und Knurren und wie es endet, wissen wir ja leider!

Ich empfehle Dir unbedingt, die von mir genannten Beschwichtigungssignale einzusetzen. Mit diesen Signalen kommunizieren auch Hunde untereinander und sie werden einfach von jedem Hund richtig verstanden. Wirst sehen, Du wirst nicht mehr in solche Situationen kommen.

Wobei es am Besten ist, den Hund gar nicht zu beachten, ein bissl langsamer werden beim Laufen und langsam vorbeilaufen. Wenn einer schon mal am Bellen ist, dann ruhig stehen bleiben und Blick abwenden mitsamt Kopf zur Seite drehen. Hat stark beschwichtigenden Charakter diese Geste und als Draufgabe eben noch ein bissl die Lippen lecken und Gähnen, das sollte wirklich jede Situation entschärfen.

Ich bin ja Hundebesitzerin und keine Joggerin und so. Meinem Mädel sind im Grunde Jogger, Radfahrer, Steckerlgeher usw. egal. Solange sie nicht irgendwo schnell um die Ecke kommen oder aus einem Busch hüpfen (Schreckfaktor!).

Ein Hund spürt auch, ob der Entgegenkommende Angst hat oder unsicher ist. Das wiederum stachelt ihn an, ein bissl aufzudrehen. Und auch hier empfiehlt es sich beschwichtigende Signale einzusetzen.

Wenn ich mit ihr spazieren geh, dann achte ich sehr gut auf die Umwelt, was und wer uns da in die Quere kommen könnte. Schon alleine an ihrer Körperhaltung kann ich erkennen, ob es ihr egal ist oder sie unsicher wird. Als verantwortungsbewußte Hundebesitzeren muß ich meinem Hund aus so einer Situation raushelfen und ihr zeigen, daß ich die Führung habe und die Verantwortung übernehme. Ich hol/ruf sie zu mir. Wenns eher unangenehm ist für sie, dann leine ich sie an der abgewandten Seite an und geh einen Bogen. Ansonsten im "Fuß" vorbeigehen und mit Leckerli belohnen oder auch Absitzen lassen, bis die Personen vorüber sind. Wichtig ist auch, darauf zu achten, daß ihre "Individualdistanz" nicht verletzt wird. Diese ist aber auch bei jedem Hund eine andere....

Sowohl für Hundebesitzer, als auch für Menschen, die irgendwo mit Hunden Berührungspunkte haben, empfehle ich folgendes Buch:

Calming Signals - von Turid Rugas

Nach dem Lesen dieses Buches hat man ein ganz anderes Verständnis für seinen eigenen Hund aber auch fremde Hunde!

LG
Helga

Bushcamper
17.06.2006, 16:53
Aloha!

Ich freu mich ja schon fast auf die nächste Begegnung mit Hund... :D

Ich werde dann mal die von dir genannten Beschwichtigungssignale einzusetzen. (insb. beim Laufen langsamer werden, Blick abwenden und Kopf zur Seite drehen)

Bin schon sehr gespannt und werde dir auf jeden Fall von meinen Erfahrungen berichten. Danke nochmals!

Liebe Grüße,

Bushcamper

Helga
18.06.2006, 12:43
Hi!

Gerne doch, auch mich interessierts, wie die Hunde auf Dich dann reagieren werden, wenn da einer ankommt, der ihre Sprache versteht.... :D

LG
Helga

Bushcamper
14.08.2006, 09:13
Aloha!

Hatte wieder die ein oder andere Begegnung beim Joggen mit Hunden und insbesondere das Reduzieren meines Lauftempos führte dazu, dass die herbeilaufenden Hunde ihren Ansturm abbrachen.

Hab mich vorgestern auch an das "Lippen lecken" erinnert. :D Hab´s ausprobiert in Kombination mit dem Langsamer werden... weiß zwar nicht, ob der Hund es mitbekommen hat, aber alles ging gut aus! =)

Danke nochmals für die Tipps.

Liebe Grüße,

Bushcamper

Helga
15.08.2006, 13:10
Sehr schön.... Du glaubst gar nicht, wie feine und auch nur kurzfristig gezeigte Signale Hunde lesen können. Denen entgeht da nämlich gar nichts, uns Menschen leider schon sehr oft.

Schau Dir mal eine Gruppe Hunde, die sich vielleicht zufällig irgendwo auf einer Wiese treffen an. Beobachte einen Hund mal ganz genau, seine Körperhaltung, seine Mimik, die Ohren, die Augen, die Lefzen, die Rute....... Hunde kommunizieren sehr viel und dies auch sehr gut, im Gegensatz zu manchen Menschen.

LG
Helga