Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Soll zur Bärenjagd geblasen werden?
Bushcamper
26.05.2006, 17:28
In Tirol ist der Bär ist los!
Laut Medien soll der Bär mit "den Namen" Bruno, der zum ersten Mal an der Grenze zu Südtirol gesichtet wurde, sieben Schafe gerissen, einen Hühnerstall überfallen und dort mehrere Tiere verletzt haben.
Ein Grund für den bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber den Bären zum Abschuss frei zu geben.
Wie denkt ihr darüber? Soll man den Bären abschießen Ja oder Nein?
keinname
26.05.2006, 17:52
Der Bär sollte unter keinen Umständen abgeschossen werden finde ich.
Er hat ja nichts anderes gemacht als sich ernährt, und wenn da mal ein Schaf draufgeht na was solls.
Der Mensch kann nicht einfach alles und jeden Lebensraum für sich beanspruchen und den Tieren somit Ihre Lebensgrundlage nehmen.
Ich denke, dass die Behörde wiedermal übereifrig ist und sich der Bär auch nicht in zivile Umgebung begeben wird. Genau deswegen soll er auch nicht abgeschossen werden.
Bin auch für ein eindeutiges NEIN!!!
Er soll dafür sterben weil er ein paar Tiere gerissen hat um sich zu ernähren - wir Menschen quälen leider täglich Millionen von Tiere (Tierversuche, Pelzzucht, Tierfabriken und Transporte....) - und vergessen ständig dass und die Welt nicht alleine gehört.
Vegane Grüsse Susanna
Bin auch der Meinung der anderen!
Man soll ihn einfach herumstreifen lassen und nicht vergessen, dass wir auch ein Teil der Natur sind und nicht die Natur ein Teil von uns, über den wir willkürlich bestimmen können.
Wünsche euch noch einen schönen Abend!
Original von Susanna
Er soll dafür sterben weil er ein paar Tiere gerissen hat um sich zu ernähren - wir Menschen quälen leider täglich Millionen von Tiere (Tierversuche, Pelzzucht, Tierfabriken und Transporte....) - und vergessen ständig dass und die Welt nicht alleine gehört.
Vegane Grüsse Susanna
Ich geb euch in vielen Punkten natürlich recht, aber selbst Bärenexperten meinen, dass es sich um einen Bären mit einem ungewöhnlichen Verhalten handelt. Und eben das macht ihn gefährlich und unberechenbar.
Deswegen bin ich für den Abschuss. Sorry!
verstehe es nicht warum man den armen bären nicht einfach in ruhe läßt. denke dass man durch eine hetzjagd mit 150 jägern den bären nur noch unruhiger macht.
außerdem warum muss man ihn gleich erschießen? würde es nicht reichen ihn zu betäuben und zb. nach slowenien, rumänien,... zu bringen? ?(
Dr. Balfanz
29.05.2006, 13:53
Liebe Freunde und Kollegen,
ich möchte hiermit um ein bisschen Ruhe und Sachlichkeit in dieser Anghelegenheit bitten. Große Abstimmungen über ein "Ja" oder "Nein" zeigen zwar eine Tendenz der Akzeptanz wider, spalten jedoch nur tiefer die Gräben zwischen den Parteien und zeigt nur ein "Schwarz"/"Weiß" oder "Gut/"Böse" wider.
Es ist weder ein "armer" Bär, noch sind 150 Jäger wie bei einer Hetzjagd hinter ihm her. Das Thema sollte kontrovers und produktiv diskutiert werden.
Die meisten von uns sind doch der Meinung, dass der Bär am Leben gelassen werden und sich seinen Lebensraum alleine suchen sollte und wir sollten froh sein, dass sich ein solcher Artgenosse wieder bei uns niedergelassen hat.
Fakt jedoch ist, dass dieser eine Bär (seit meinem letzten Beitrag) vermehrt auffälliges Verhalten gezeigt hat. Er des öfteren Schafe, Hühner etc. in unmittelbarer Nähe von Siedlungen riss und sich somit, zu seinen übrigen ca. 50 alpenländ. Artgenossen, artuntypisch verhält. Normalerweise meiden die Bären der Alpen und Skandinaviens die menschliche Nähe. Eine Ausnahme bildet dabei die Bären Rumäniens, wo jedoch der Bär auch nie ausgestorben und er immer ein Bestandteil des gemeinsamen Lebensraumes ist/war.
Wildtierbiologen und -veterinäre probieren alles, um den auffällig gewordenen Bär zu narkotisieren, zu besendern und umzusiedeln. Es hat mittlerweile jedoch ein Wettlauf gegen die Zeit begonnen, da es jederzeit zu weiteren Auffälligkeiten durch den Bären kommt und kommen kann.
Ich möchte außerdem noch die Diskussion anregen, ob es nicht besser wäre, einen solchen Bären zu schießen der solchermaßen in den Medien, der betroffenden Bevölkerung und bei den Landwirten polarisiert, um eventuell für nachfolgende Bären besser vorbereitet zu sein und Vorurteile abzubauen!?
Es sollte die finanzielle Entschädigung ausreichend geklärt und die Bevölkerung fachlich darauf vorbereitet sein (man rechnete erst in ca. 20 Jahren mit einer Einwanderung). Im Moment macht die dort lebende Bevölkerung nur negative Erfahrungen mit dem Bären.
Braunbären, die sich erneut ansiedeln würden, in einem vorbereiteten Lebensraum, dabei keine Auffälligkeiten zeigen und für die breite Bevölkerung nicht sichtbar sind, werden auch kaum solche massiven Probleme wieder bereiten, wie im Moment dieser Artgenosse.
keinname
30.05.2006, 13:37
Ich möchte außerdem noch die Diskussion anregen, ob es nicht besser wäre, einen solchen Bären zu schießen der solchermaßen in den Medien, der betroffenden Bevölkerung und bei den Landwirten polarisiert, um eventuell für nachfolgende Bären besser vorbereitet zu sein und Vorurteile abzubauen!?
Es sollte die finanzielle Entschädigung ausreichend geklärt und die Bevölkerung fachlich darauf vorbereitet sein (man rechnete erst in ca. 20 Jahren mit einer Einwanderung). Im Moment macht die dort lebende Bevölkerung nur negative Erfahrungen mit dem Bären.
Braunbären, die sich erneut ansiedeln würden, in einem vorbereiteten Lebensraum, dabei keine Auffälligkeiten zeigen und für die breite Bevölkerung nicht sichtbar sind, werden auch kaum solche massiven Probleme wieder bereiten, wie im Moment dieser Artgenosse.
Spaß oder? :evil:
Wieso sollte der Bär abgeschossen werden nur damit ein paar Leute beruhigter sind???
Finanzielle Entschädigung?
Für was bitte??
Weil ein paar Schafe gerissen worden sind? Sorry keiner hat den Bauern oder Züchtern angeschafft sich im Lebensraum der Wildtiere anzusiedeln und dort auf Schafzucht zu machen.
Ob die Bevölkerung dort schlechte Erfahrungen macht oder nicht ist zweitranging. Die Bären machen ja auch schlechte Erfahrungen mit Menschen und werden die gefragt ???
Es ist immer das selbe egal ob es nun ein Bär ist, oder wie in anderen Ländern Schlangen sind.
Der Mensch ist der Meinung für sich alles beanspruchen zu können und verdrängt die ursprünglichen Lebewesen.
Wenn dann ein Lebenwesen in den Lebensraum des Menschen eindringt und eigentlich nichts anderes macht als sich seinen ursprünglichen Lebensraum zurückholen will, bzw sich einfach nur ernährt, dann wird wieder zur Jagd geblasen.
Da kommt einem doch das ko....
Es ist immer einfacher mal ne Kugel zu verwenden als sich mal über des verhalten des Menschen Gedanken zu machen und dort mal Ansätze zu finden die Population sowie den Lebensraum zu kontrollieren.
Mensch = nicht Gott und Herrscher sondern auch nur eine Spezies welche sich im Laufe der Zeit so entwickelt hat.(in manchen Punkten leider zum negativen)
So das ist meine persönliche Meinung zu dem ganzen und nicht nur auf den Bär gemüntzt sondern generell auf die Handhabung mancher Situationen
Mit freundlichen Grüßen
Grutschnig Hans
Denke das eine finanzielle Entschädigung doch auch im Sinne des Bären ist.
Man bedenke nur das der Verlust eines oder mehrer Schafe für den Bauern ein Einkommensverlust ist. Wird dieser nicht entschädigt, an wen wird er sich dann rächen? Am Bären selbstverständlich.
Ich bin daher für Entschädigungszahlungen und eine Umsiedelung des Bären!
Bushcamper
31.05.2006, 23:10
...hab folgende News gefunden:
In Freiheit könne der Bär, der in Bayern und Österreich gesucht wird, nicht leben, heißt es. Es gibt laut Tierschützern nur eine Chance: Er muss umerzogen werden.
Der Braunbär «JJ1», der in Bayern und Österreich herumstreunt, soll gefangen und umerzogen werden. Die Naturschutzorganisation WWF plane, den Bären mit einer Falle zu fangen. Danach soll er vorübergehend in ein Gehege bei München ziehen, sagte Susanne Grof, Sprecherin des WWF.
Wenn der Bär eingefangen ist, könne man darüber nachdenken, wie man das Tier umerziehen und an einem anderen Ort wieder aussetzen könne. Im Moment könne der Bär wegen seinen Verhaltens nicht in Freiheit leben.
«Bär ist uns immer einen Schritt voraus»
Den Bären zu fangen, sei allerdings sehr schwierig. «Der Bär ist uns immer einen Schritt voraus», sagte Jens Laas vom WWF in Wien. Vor allem die Angewohnheit des Bären, immer weiter zu ziehen, stelle die Naturschützer vor ein Problem.
Das Umherstreunen habe der Bär von seiner Mutter gelernt. Auch die Bärin «Jurka» kehrte nie wieder an einen Ort zurück, an dem sie ein Tier gerissen hatte. Wie ihre beiden Söhne «JJ1» und «JJ2» war sie aufgefallen, weil sie keine Scheu vor Menschen zeigte.
«Nicht gelernt, dass Menschen unangenehm werden können»
Ein Versuch, den Bären umzuerziehen, schlug fehl. Im Frühjahr hatten Jäger ihn auf einem Streifzug in Norditalien gefangen und «ordentlich Stress ausgesetzt», sagte Laas. Allerdings habe das den Bären nur in seinem Verhalten bestärkt, herumzustreunen. «Er hat nicht gelernt, dass Menschen ihm unangenehm werden können. Er hat nur gelernt, weiter zu ziehen», so Laas.
Je länger der Bär unterwegs ist, desto gefährlicher sei er für die Menschen. Denn er gewöhnt sich daran, in der Nähe von Dörfern sein Futter zu suchen. Würde ihm ein Bauer den Weg aus einem Stall versperren, könnte der Bär aggressiv werden.
«JJ1» sei allerdings eine Ausnahme. Kein normaler Bär verhalte sich so, erklärte Susanne Grof. (nz)
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Bushcamper
02.06.2006, 16:47
Hunde sollen Bär "JJ1" aufspüren
Fangversuche mit Röhrenfallen erfolglos
München - Der Braunbär "JJ1" im österreichisch-bayerischen Grenzgebiet soll von finnischen Experten mit Bärenhunden aufgespürt und eingefangen werden. Das hat Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) am Donnerstag in München angekündigt. Nachdem Fangversuche mit einer Röhrenfalle keinen Erfolg gehabt hätten, müsse das Vorgehen umgestellt werden. Bei einem Team von finnischen Bärenexperten, die mit einem Betäubungsgewehr arbeiten, sei bereits ein Konzept angefordert worden, sagte Schnappauf in München.
Ein Bären-Workshop in München habe am Mittwoch die Auffassung der bayerischen Behörden bestätigt, wonach es sich um einen Problembären handele. Denn nach neuen Auskünften aus Italien, dem Herkunftsland von "JJ1", sei das Tier auch dort rund 20mal in Ställe und menschliche Siedlungen eingedrungen. Das mache den Bären wegen eines möglichen unkalkulierbaren Zusammentreffens mit einem Schaf- oder Hühnerhalter gefährlich, bekräftigte Schnappauf. "Das Tier muß deshalb aus der freien Wildbahn heraus." Bayern bleibe bei seiner Doppelstrategie des Einfangens oder als Ultima ratio auch des Abschusses.
Die inzwischen rund zwei Dutzend Fangversuche mit der Röhrenfalle hätten keinen Erfolg gehabt, weil der Bär nie an einen Platz zurückkehre, wo er ein anderes Tier gerissen habe. Normalerweise kehrten Bären an diese Orte zurück und würden dann weiter von der gerissenen Beute fressen. Wegen des ungewöhnlichen Wandertriebs von "JJ1" scheide auch ein Fangversuch mit Schlingen aus. "Die Experten empfehlen deshalb, zu einem aktiven Aufspüren des Bären überzugehen." Er sei im Gespräch mit dem zuständigen Tiroler Landesrat Anton Steixner, um möglichst eine gemeinsame Vorgehensweise zu vereinbaren, sagte Schnappauf. dpa
ich hoffe vom ganzen herzen das der bär nicht gefangen wird. Wird er mal gefangen dann bleibt er dies auch, da bin ich mir sicher!
Wie soll denn eine Umerziehung funktionieren? Kann mir das überhaupt nicht vorstellen? ?(
Wünsche ihm auf seiner flucht weiterhin viel Glück!
Dr. Balfanz
07.06.2006, 09:12
Sehr geehrte Tatjana,
der Bär würde in einem Gehege immer wieder Stressresktionen durch Menschen ausgesetzt werden, dass er z.B. menschl. Geruch immer mit etwas Negativen (Lärm, Angst etc.) in Verbindung bringen würde.
Der Erfolg dieser Methoden ist jedoch fraglich und hängt immer vom zu behandelnden Individuum ab, wobei ich persönlich glaube, dass dieser Bär schwer durch menschliche Maßnahmen negativ zu beeinflussen wäre, da er sich schon sehr an urbane Lebensräume gewöhnt hat.
Ich schließe mich Tatjana an. Hoffe, auch daß der Bär nicht gefangen wird!
Was ich nicht versteh ist, warum setzt man überhaupt Jäger auf den Bären an um ihn zu erschießen? Warum narkotisiert man den Bären nicht und siedelt ihn anschließend einfach um? msiedelungsmöglichkeiten wirds doch genügend geben,oder?
Bushcamper
12.06.2006, 11:15
Finnische Hunde jagen den Bären
Auf den Braunbären "Bruno" kommen unruhige Tage zu. Speziell ausgebildete finnische Hunde sollen vom heutigen Montag an dem im österreichisch-deutschen Grenzgebiet herum streunenden Tier "JJ1" auf den Pelz rücken.
Helsinki/Wien/München - "Man benützt Hunde. Der Hund findet die Spur des Bären, folgt ihm nach und bellt, wenn er ihn gestellt hat." Wenn Christian Krogell die Bärenjagd beschreibt, klingt sie so simpel, als gelte sie einem Fasan. "Entweder stehen dann Jäger an den Plätzen, die der Bär vermutlich passieren wird. Oder einer schleicht sich heran und bekommt das Tier vor die Büchse. Und dann schießt er ihn eben."
Krogell, selbst passionierter Jäger, ist Chef der Abteilung für Raubtierverwaltung im finnischen Agrarministerium. Die Finnen jedoch, die nun im Auftrag der bayerischen Landesregierung den Grenzstreuner "JJ1" alias Bruno aufspüren sollen, sind nicht von ihm entsandt. "Das ist ein privates Arrangement, damit haben wir nichts zu tun", wehrt er ab. Doch ihm ist klar, warum man auf finnische Expertise zurückgreift, wenn der Bayern-Bär seinen Verfolgern Schnippchen um Schippchen schlägt. "Erfahrung", sagt Krogell. In Finnland ist die Bärenjagd nichts Außergewöhnliches, an die hundert Tiere werden pro Jahr erlegt, sei es, weil sie Rinder schlugen oder menschlichen Behausungen zu nahe kamen, sei es, um den Bestand von rund tausend Tieren zu regulieren.
Ehe Finnland 1995 der EU beitrat, war der Braunbär ein "jagdbares Tier" wie Elch oder Reh. Nun ist er gemäß den EU-Regeln streng geschützt und darf nur unter besonderen Auflagen abgeschossen werden. Die Behörden vergeben dafür die Lizenzen, und jeder, der Jagdschein und ein passendes Gewehr hat und eine Schießprüfung für die Bärenjagd ablegte, kann sich darum bemühen. Dass bei 250 000 Jägern nur wenige zum Zug kommen, versteht sich von selbst.
Geeignete Jagdhunde gibt es mehrere, besonders beliebt ist der schwarz-weiße, einen halben Meter hohe Karelische Bärenhund, auf finnisch "Karjalankarhukoira" genannt. Der als mutig, zäh, aber auch eigenwillig bezeichnete Hund, der schon so manches Herrchen vor Bärenangriffen beschützt haben soll, wird in Finnland seit 1936 gezüchtet. Meist wird er, mangels anderer Beute, für die Elchjagd benützt.
Finnen leben mit Meister Petz
Die Finnen sind den Umgang mit Bären gewohnt, sagt Krogell, viele der Raubtiere streifen im finnisch-russischen Grenzland durch die Wälder, was weder zu Nervosität der Lokalbevölkerung noch zu Schlagzeilen in der Presse führt. Nur wenn die Bären zu großes Interesse für Bauernhöfe oder Gärten zeigen, werden die Behörden alarmiert.
Meist aber ist der Bär menschenscheu und hält guten Abstand zu allen Behausungen. Aggressiv wird er nur, wenn er sich bedroht fühlt oder seine Jungen schützen muss. Vor acht Jahren wurde ein Mann in Ostfinnland von einer Bärin getötet, weil er beim Joggen zwischen sie und ihr Junges geriet. Das war der einzige Todesfall seit hundert Jahren.
Quelle: fr-aktuell.de
Bushcamper
17.06.2006, 09:48
Bärenjagd: Munteres Katz-und-Maus-Spiel in Bayern. So nah waren sie ihm noch nie auf den Pelz gerückt. Nur noch 600 Meter waren die Jäger entfernt.
Zum ersten Mal ist Braunbär "JJ 1" von einem der finnischen Elchhunde gestellt worden - konnte aber in der Dunkelheit wieder entwischen. In den oberbayerischen Bergen bei Bad Tölz war der Bär in der Nacht zum Freitag eingekreist worden. Als die Suche im Morgengrauen weitergehen sollte, war "Bruno", wie der Bär inzwischen in Bayern und Österreich genannt wird, schon wieder verschwunden. Die Jäger fanden auf dem Brauneck im Gemeindegebiet von Lenggries nur Reste eines frisch gerissenen Schafes.
Zuvor war der hungrige Bär an einer Skihütte vorbeigekommen und hatte den dort wohnenden Pächtern einen gehörigen Schrecken eingejagt.
"Der Bär hält uns auf Trab", faßte Manfred Wölfl vom bayerischen Umweltministerium am Freitag in Lenggries die verzweifelte Suche nach dem seit vier Wochen im deutsch-österreichischen Grenzgebiet umherstreunenden "Problembären" aus Norditalien zusammen. Nachdem "JJ1"am späten Mittwochabend am Sylvensteinspeicher von einem Auto gestreift worden war, hatte sich seine Spur verloren. Am Donnerstag abend tauchte er jedoch an einer Hütte am Brauneck auf. Ursula Singhammer (67) von der Skihütte des sogenannten Bayerhanges war von den Pächtern einer gegenüberliegenden Hütte angerufen worden, daß "Bruno" unterwegs zu ihr sei. "Als ich hinausging, stand der Bär auf der Terrasse", schilderte die Liftbetreiberin. "Ich bellte wie ein Hund, um das Tier zu vertreiben." Doch "Bruno" schlenderte seelenruhig auf eine Hütte zu und trat dort auf ihren Mann, einem Jäger. Er vertrieb "JJ 1" lautstark, der sich Richtung Gipfel davonmachte. Wenig später tauchte der Bär bei der nahegelegenen Bayerhütte auf. Wirt Helmuth Guba setzte sich mit seinem Schwiegersohn ins Auto und verfolgte den gemächlich neben dem Wagen einhertrabenden Bären eine Weile, allerdings ohne ihn zu filmen oder zu fotografieren.
Das sofort alarmierte Team der finnischen Bärenfänger mit den fünf Elchhunden war eine Stunde später an Ort und Stelle. Der von der Leine gelassene Hund Peni habe kurz nach Mitternacht durch Bellen signalisiert, daß er den Bären gestellt habe, schilderte Wölfl den vermeintlichen Erfolg. Die Fänger und ein mit einem Narkosegewehr ausgerüsteter Tierarzt waren zu dem Zeitpunkt aber noch 600 Meter vom "Fundort" entfernt. Es wurde beschlossen, die Suche erst bei Tagesanbruch wieder aufzunehmen. Die Bärenfänger fanden aber nur noch Elchhund Peni und nicht weit von ihm entfernt die Überreste eines frisch gerissenen Schafes. Ein weiterer Hund trug bei einer möglichen Begegnung mit dem Bären eine blutige Schnauze davon.
Umweltsprecher Wölfl: "Der Plan, ,JJ 1' mit Hilfe der Elchhunde zu fangen, steht vor dem Scheitern. Wir müssen überlegen, wie weiter vorzugehen ist." Nach wie vor sei aber beabsichtigt, den Bären mit einem Schuß aus einem Narkosegewehr außer Gefecht zu setzen und ihn dann in ein Gehege in Poing bei München oder wieder zurück in seine "Heimat" im Trentino zu bringen.
Quelle: dpa, ap
JJmußgehen
17.06.2006, 19:44
Ich bin dafür,dass der Bär endlich aus dem Verkehr gezogen wird. So schwierig kann das doch gar nicht sein. Zur Not soll er einfach geschossen werden, wenn man ihm mit dem Narkosegewehr nicht nah genug kommt!!!!
Früher war der Braunbär ja auch ein jagdbares Tier wie Hirsche oder Rehe. Und gerade bei einem Problembären wird so ein tamtam gemacht. Füchse mit oder oft sogar ohne Tollwut werden ja auch einfach geschossen.
Nun ist er gemäß den EU-Regeln streng geschützt und darf nur unter besonderen Auflagen abgeschossen werden. ICh denke dass die Auflagen erfüllt sind,also weg mit ihm.
[quote]Original von JJmußgehen
Ich bin dafür,dass der Bär endlich aus dem Verkehr gezogen wird. So schwierig kann das doch gar nicht sein. Zur Not soll er einfach geschossen werden, wenn man ihm mit dem Narkosegewehr nicht nah genug kommt!!!!
Früher war der Braunbär ja auch ein jagdbares Tier wie Hirsche oder Rehe. Und gerade bei einem Problembären wird so ein tamtam gemacht. Füchse mit oder oft sogar ohne Tollwut werden ja auch einfach geschossen.
quote]
den bären aus dem verkehr zu ziehen, ist OK. In zu erschießen NICHT. NEVER EVER!!!! X(
den braunbär als jagdbares Tier zu bezeichnen, halte ich für echt kopflos. wir sollten froh sein, dass es sie überhaupt noch gibt.
Bushcamper
22.06.2006, 08:10
Bruno» wieder in Österreich
Zotteliges Tier soll unter großem Lärm durch einen Ort gerannt sein
München/Schwaz/dpa. Braunbär «Bruno» ist wieder in Österreich gesichtet worden. In der Nacht zum Mittwoch sei das zottelige Schwergewicht unter großem Lärm durch einen Ortsteil von Maurach am Achensee gerannt, teilte ein Sprecher der Tiroler Landesregierung mit. Ein Anwohner habe «Bruno» deutlich gesehen, da dieser den Lichtmelder des Hauses aktiviert habe.
Nach Angaben des bayerischen Umweltministeriums brach das finnische Bärenfangteam mit sechs Elchhunden noch in der Nacht auf, um die Spur zu prüfen. Die Hunde hätten jedoch an der Stelle keine Fährte aufnehmen können. Nun hofft das Team auf eine neue Spur an einem geplünderten Hühnerstall östlich des österreischischen Rofangebirges. Den Vorschlag eines Tiertrainers, den erst zwei Jahre alten «Bruno» mit einer Bärin zu locken, lehnte das Ministerium als ungeeignet ab. Der Bär sei noch nicht geschlechtsreif.
Die fünf Finnen und der Tierarzt aus Wien, der Bruno mit einem Narkosegewehr betäuben will, jagen dem zweijährigen Bären aus dem italienischen Trentino seit eineinhalb Wochen hinterher. Ihr Vertrag läuft noch bis zum Wochenende. Nach Angaben von Ministeriumssprecher Roland Eichhorn erschwerte unter anderem das hochalpine Gelände die Verfolgung. Die Hunde hätten teils in 50 Grad steilem gerölligem Gebiet die Spur des Bären gesucht. Der Bär mit dem offiziellen Namen «JJ1» habe sich erneut als «sehr gelängegängig» erwiesen. Ein Schneefeld, für das ein Wanderer zweieinhalb Stunden brauche, habe der Bär, von seinen Verfolgern per Fernrohr beobachtet, in einer halben Stunde überquert.
Die Umweltstiftung WWF wertete die Einwanderung von «Bruno» als Beweis für den Erfolg der Umwelt- und Artenschützer. Auch die Zuwanderung von Wölfen und Luchsen zeige, dass große Raubtiere bei verbesserten Lebensbedingungen hier zu Lande wieder eine Chance hätten, sagte Peter Prokosch, Geschäftsführer von WWF Deutschland, in Frankfurt. «Bruno» werde sicher nicht der einzige Braunbär in der Region bleiben. «Wir werden noch einige Überraschungen erleben.» Deutschland könne ein Beispiel dafür geben, dass ein harmonisches Zusammenleben auch in einem hoch besiedelten Land möglich sei. Allerdings müsse die Bevölkerung gut vorbereitet werden.
Quelle:
Dr. Balfanz
26.06.2006, 18:08
Sehr geehrte Damen und Herren,
es war in den letzten Wochen leider unmöglich den Bären zu narkotisieren und einzufangen. Der Grund dafür war u.a. das wechselnde Wetter, das bergige Terrain und das teilweise Überfordert sein, der finnischen Spürhunde.
Man hätte noch Wochen lang mit einem enormen Personal- und Kostenaufwand so weiterverfahren können und wäre vielleicht letztendlich doch nicht zu dem erwünschten Ziel gekommen.
Er wurde trotz intensiver Bemühungen niemals wirklich von den Hunden bzw. den Finnen gestellt und es bestand nicht ansatzweise eine ernsthafte Möglichkeit nah genug an ihn heranzukommmen.
Außerdem tötete der Bär in letzter Zeit fast jede Nacht Haustiere (ohne sie teilweise zu fressen), kam immer öfter hinab in die Ortschaften und bereitete dort Problemne. Es war nicht weiter zu verantworten, es auf eine direkte Konfrontation zwischen Mensch und Bär ankommen zu lassen.
Er wurde somit nach wochenlangen Bemühen des Einfanges am We zum Abschuß freigegeben und heute morgen um 5 Uhr erlegt.
keinname
26.06.2006, 18:37
ahja genau.
Die letzten wochen schaffte man es nicht den Bären nur anähernd zu Gesicht zu bekommen um Ihn zu narkotisieren oder ähnliches.
Und genau dann wenn die Freigabe zum Abschuß ist, dann rennt der Bär den Leuten über den Weg.
Das ich nicht zum lachen anfange X( X( X(
Aber das habe ich eh schon in nem anderen Posting heute geschrieben.
lächerlich das ganze mehr net.
Bushcamper
27.06.2006, 08:50
Mir tut´s persönlich auch leid, dass ein so seltenes Tier geschossen wurde...
Woran liegt´s wirklich, dass der Bär nun tatsächlich so schnell abgeschossen wurde? ?(
Liegt´s vielleicht auch daran, dass man mit einem Narkosegewehr sehr nahe an den Bären heran muss und wenn ja wie nah?
Mit einem Päzessionsgewehr kann man ja auch aus mehreren Kilometern ein Tier erlegen. Aus welcher Entfernung wurde eigentlich Bruno geschossen?
Wenn er innerhalb der Schussdistanz eines Narkosegewehr erschossen wurde, würde ich es mehr als nur seltsam empfinden.
Wo befindet sich eigentlich sein Bruder und wie verhält sich der?
Liebe Grüße,
Bushcamper
Dr. Balfanz
27.06.2006, 09:43
Es ist sehr schade, dass der Bär getötet werden musste und man sollte eigentlich froh sein, dass sich ein solches Tier wieder bei uns ansiedelte.
Man muss aber auch sagen, dass die Behörden und Wildtierexperten welche für die Wiederansiedelung von Bären zuständig sind, noch nicht wirklich auf einen Bären und schon gar nicht auf einen solchen Problembären vorbereitet waren.
Man hat nun seit fast zwei Monaten mit einem enormen Kosten- und Personalaufwand probiert den Bären aus diesem Lebensraum zu entfernen: zuerst mit einer Falle, später mit Hilfe des finnischen Fangteams. Argumentiert man hier aus tierschutzrechtl. Gründen gegen einen Abschuss ist auch zu hinterfragen, ob ein Narkotisieren, Fangen und Umsiedeln des Bären in ein 3 ha großes Gehege bei München das Richtige für einen Bären, der in freier Wildbahn geboren wurde, gewesen wäre.
Weiterhin häuften sich in letzter Zeit die Kontakte und Zwischenfälle mit Menschen in Ortschaften, so dass wenn man sich gegen einen Abschuss entschieden hätte auch die Verantwortung für einen eventuell tödlichen Unfall eines Menschen übernehmen hätte müssen. Gerissene Alm-Schafe schädigen nicht wirklich jemanden, jedoch sobald Ställe unmittelbar in Ortschaften geplündert werden besteht nun einmal ein erhöhtes Verletzungsrisiko für den Menschen. Außerdem zeichnete der Bär sich durch ein abnormes Töten von Haustieren aus, da er getötete Tiere nicht immer fraß, was ein weiteres Fehlverhalten für Bären darstellt. (Ebenso wie sein abnormes Wanderverhalten, welches aber sicher durch die gegebenden Umstände bestimmt wurde.)
Ich möchte noch einmal betonen, dass in den letzten zwei Wochen keine wirkliche Möglichkeit bestand den Bären mit dem Narkosegewehr aus 50 Metern zu beschießen. Nach den erfolglosen Monaten und den gehäuften Zwischenfällen in letzter Zeit entschloss man sich nun zum Abschuss. Sobald der Bär gesichtet wurde, wurden die Behörden und Jägerschaft in der Umgebung informiert und es wurde die erste Möglichkeit genutzt den Bären aus der Distanz eines normalen Jagdgewehres zu erlegen.
Was erwarten wir uns nun für die Zukunft? Wir hoffen auf eine baldige Wiederansiedelung eines Braunbären in den deutschsprachigen Alpen, der wie es seiner Art entspricht menschenscheu bleibt, in den Bergen leben wird, wie seine 30 weiteren Artgenossen in Österreich und auf eine breite Toleranz in der Bevölkerung stoßen wird.
Im Moment probiert man die Mutter von JJ2 und JJ1 im ital. Trentino zu fangen, da sie im Moment wieder zwei Bärenjunge führt und man Angst hat, dass auch diese Beiden wieder zu "Problembären" werden könnten.
Bushcamper
27.06.2006, 13:33
Danke für die schnelle und interessante Stellungnahme!
Bin persönlich als Tierfreundin auch enttäuscht, dass es soweit nun gekommen ist. Sah persönlich auch eine Chance für unsere Bärenpoplulation sich mal zu vermehren.
In den Medien stand, daß man Bruno mit einer Bärendame anlocken wollte! Was wurde aus diesem Versuch, schlug er fehl?
Dr. Balfanz
27.06.2006, 22:26
Es war nie eine wirkliche Option.
Warum eigentlich nicht? War es nur ein Hirngespenst der Medien ohne geringster Chance auf Erfolg?
Dr. Balfanz
28.06.2006, 14:34
Wie und wo sollte man eine solche Bärendame postieren?
JJ1 hatte unvorhersehbare Wanderrouten und ist auch nie zu seiner gerissenen Beute zurückgekehrt. Außerdem hätte ich gerne die Stimmen der Tierschützer gehört, wenn man eine Bärin mit Käfig im Wald postiert hätte.
Original von Bushcamper
Mit einem Päzessionsgewehr kann man ja auch aus mehreren Kilometern ein Tier erlegen. Aus welcher Entfernung wurde eigentlich Bruno geschossen?
Laut Medienberichte wurde der Bär Bruno aus 150 Metern Entfernung erlegt! Schade....
Wisst ihr vielleicht wieviel Bären momentan in Österreich sind?
Dr. Balfanz
06.07.2006, 16:29
Es gibt ungefähr 30 einheimische Braunbären in Österreich. Vor allem in der Steiermark und in Kärnten, wobei ein genetischer Austausch mit den großen Populationen aus Slowenien oder gar Kroatien und Griechenland leider nicht gegeben ist.
Dr. Balfanz
06.07.2006, 16:33
"Bruno kann als Symbol verstanden werden: er war der Einbruch des Fremden ins Freizeitparadies, er wird es in jedes anständige Geschichtsbuch schaffen, er wird diesen Platz haben im Sommer 06, zwischen dem Abstieg von Christiansen und dem Aufstieg von Klinsmann. Die eine markiert das durchplauderte Konsensgeklüngel der späten neunziger Jahre; der andere die zupackende Emphase der neuen Zeit. Und dazwischen war irgendwie kein Platz für Bruno.
Die Angst vor Bruno zeigte nur die Angst vor allem Unberechenbaren in diesem rundum versorgten Wohlstandsland, zeigte die so leicht durchschaubare Doppelmoral vom Bewahren und Bestrafen, zeigte den autoritären Reflex, der hier immer noch so leicht abrufbar ist. Deutschland war noch nicht bereit für Bruno, das war sein Schicksal, das war sein Todesurteil.
Es war eine große Komödie, das kurze, lustige, traurige Leben von Bruno, und wie alle wirklichen und guten Komödien war es natürlich eine einzige Tragödie. Bruno jedenfalls wird bleiben, in unserer Erinnerung, in einer Reihe mit Karl dem Käfer und dem Maulwurf namens Grabowski."
Bushcamper
07.07.2006, 18:05
Der Abschussort von Braunbär Bruno in den bayerischen Alpen wird zur Gedenkstätte. Unbekannte haben dort, wo das aus Norditalien stammende Tier vor eineinhalb Wochen getötet wurde, zwei Kreuze aufgestellt.
Auch Blumen und ein Teddy-Bär wurden niedergelegt. In der Nachbargemeinde Schliersee wurden indessen Ortstafeln beschmiert und Rache für den Tod des Bären geschworen, wie der «Münchner Merkur» berichtete.
«Bruno der Bär 2006» steht auf einem der mit Trauerflor verzierten Kreuze, auf dem anderen mit dem Gekreuzigten darauf nur Bruno.
Der Bayrischzeller Bürgermeister Helmut Limbrunner hat keine Einwände, dass der im Gemeindegebiet gelegene Abschussort des Jungbären zum Wallfahrtsort von Tierfreunden wird.
Er werde den Grundstücksbesitzer nicht bitten, die Kreuze zu entfernen, sagte der Rathauschef der Zeitung. Ihm sei wichtiger, dass endlich die Beschimpfungen in E-Mails und am Telefon aufhören, mit denen sich der Ort seit der Tötung von Bruno konfrontiert sieht.
Absagen von Touristen
Die beliebten Feriengemeinden Bayrischzell und Schliersee müssen auch zehn Tage nach dem Tod des Bären Stornierungen von Touristen hinnehmen. Inzwischen gehen die Absagen in die Dutzende.
Bruno war im Morgengrauen des 26. Juni nahe einer Alm auf der Rotwand mit mindestens zwei Schüssen niedergestreckt worden. Das Landratsamt Miesbach hatte auf Weisung des bayerischen Umweltministeriums ein Team jagderprobter Weidmänner auf den Bären angesetzt.
Zuvor war der Versuch gescheitert, das von Behörden als «Problembär» eingestufte Tier zu betäuben. Italien verlangt inzwischen die «Rückgabe» des toten Bären. Umweltminister Werner Schnappauf will Bruno dagegen ausgestopft in einem Münchner Museum ausstellen. (jep/sda)
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