Bushcamper
27.04.2006, 21:54
Von wegen dummes Schaf: Lämmer können lernen, welche Medizin für sie die richtige ist. Noch Monate später können sie sich erinnern, was sie gesund gemacht hat.
Biologen aus den USA haben eine erstaunliche Entdeckung gemacht: Die vermeintlich "dummen" Schafe sind lernfähig. Sie fütterten die Tiere in einem Experiment mit Stoffen, die leichtes Unwohlsein auslösten. Anschließend boten die Forscher den Schafen drei Medikamente an, von denen eines die Tiere wieder gesund machte. Noch fünf Monate später wählten die Schafe bei denselben Symptomen gezielt das Mittel aus, das sie beim ersten Test geheilt hatte, berichtet das britische Magazin "New Scientist".
Bei Affen ist Selbstmedikation schon länger bekannt
Es gibt bereits zahlreiche anekdotische Berichte über Menschenaffen, die sich bei Krankheiten gezielt bestimmte Pflanzen und Kräuter zur Heilung aussuchen und diese fressen. Experimentell untersucht haben Wissenschaftler dieses Verhalten jedoch noch nicht. Ähnliche Verhaltensweisen gibt es jedoch selbst bei deutlich weniger intelligenten Tieren wie Schafen, konnten Villalba und seine Kollegen nun zeigen.
Die Forscher verglichen dazu das Verhalten zweier Gruppen von Tieren miteinander, die schwer verträgliche Getreidekörner, schwach giftig wirkende Tannine oder Oxalsäure gefressen hatten. Die eine Gruppe bekam danach nacheinander drei Substanzen, von denen eine den Zustand bei den jeweiligen Symptomen entscheidend verbesserte. Die Tiere der zweiten Gruppe erhielten die Medikamente erst so viel später, dass sie keinen Zusammenhang zwischen Erkrankung und Behandlung erkennen konnten. Lösten die Forscher bei den Tieren anschließend wieder dieselben Symptome aus und boten den Schafen die drei Medikamente erneut an, wählte nur die erste Gruppe das richtige Mittel aus.
Trotz ihres Images als wenig intelligente Tiere zeigten die Experimente, wie gut sich Schafe an den stetigen Wandel ihrer Umwelt anpassen könnten, erklären die Forscher. "Wenn mit dumm die Unfähigkeit gemeint ist, aus Erfahrungen zu lernen, dann sind Schafe in keiner Weise dumm", kommentierte Villalba.
DPA/DDP
Biologen aus den USA haben eine erstaunliche Entdeckung gemacht: Die vermeintlich "dummen" Schafe sind lernfähig. Sie fütterten die Tiere in einem Experiment mit Stoffen, die leichtes Unwohlsein auslösten. Anschließend boten die Forscher den Schafen drei Medikamente an, von denen eines die Tiere wieder gesund machte. Noch fünf Monate später wählten die Schafe bei denselben Symptomen gezielt das Mittel aus, das sie beim ersten Test geheilt hatte, berichtet das britische Magazin "New Scientist".
Bei Affen ist Selbstmedikation schon länger bekannt
Es gibt bereits zahlreiche anekdotische Berichte über Menschenaffen, die sich bei Krankheiten gezielt bestimmte Pflanzen und Kräuter zur Heilung aussuchen und diese fressen. Experimentell untersucht haben Wissenschaftler dieses Verhalten jedoch noch nicht. Ähnliche Verhaltensweisen gibt es jedoch selbst bei deutlich weniger intelligenten Tieren wie Schafen, konnten Villalba und seine Kollegen nun zeigen.
Die Forscher verglichen dazu das Verhalten zweier Gruppen von Tieren miteinander, die schwer verträgliche Getreidekörner, schwach giftig wirkende Tannine oder Oxalsäure gefressen hatten. Die eine Gruppe bekam danach nacheinander drei Substanzen, von denen eine den Zustand bei den jeweiligen Symptomen entscheidend verbesserte. Die Tiere der zweiten Gruppe erhielten die Medikamente erst so viel später, dass sie keinen Zusammenhang zwischen Erkrankung und Behandlung erkennen konnten. Lösten die Forscher bei den Tieren anschließend wieder dieselben Symptome aus und boten den Schafen die drei Medikamente erneut an, wählte nur die erste Gruppe das richtige Mittel aus.
Trotz ihres Images als wenig intelligente Tiere zeigten die Experimente, wie gut sich Schafe an den stetigen Wandel ihrer Umwelt anpassen könnten, erklären die Forscher. "Wenn mit dumm die Unfähigkeit gemeint ist, aus Erfahrungen zu lernen, dann sind Schafe in keiner Weise dumm", kommentierte Villalba.
DPA/DDP