Bushcamper
26.04.2006, 07:39
Wolfsrudel hat sich im Land Brandenburg niedergelassen
Potsdam - Anfang des Jahres gab es erstmals Anzeichen dafür, daß sich ein Wolfsrudel in Brandenburg niedergelassen hat. "Wir sind nicht sicher, aber es gibt einen plausiblen Hinweis", sagt Gerd Schumann, Wolf-Experte im brandenburgischen Umweltministerium: Am 2. Februar wurde beim südbrandenburgischen Forst an der Autobahn eine totgefahrene Wölfin gefunden, tags darauf wurden Wolfsspuren im frisch gefallenen Neuschnee entdeckt. "Alles deutet darauf hin, daß in diesem Gebiet mehrere Wölfe leben und eventuell am Beginn einer Rudelbildung stehen", sagte Schumann. Bisher wurden zwei solcher Wolfsgemeinschaften - bestehend aus einem Elternpaar und deren noch nicht erwachsenen Jungen, insgesamt bis zu zehn Tiere - lediglich im benachbarten Nordsachsen nachgewiesen.
Brandenburg war für die "Holzhunde", wie die Tiere bis vor 100 Jahren auch genannt wurden, in den vergangenen Jahrzehnten lediglich Gastland oder Durchzugsgebiet. Deshalb, so Wolf-Experte Schumann, könne derzeit nicht gesagt werden, wie viele Wölfe sich im märkischen Revier aufhalten.
Um ihre Zahl in naher Zukunft einigermaßen verläßlich ermitteln zu können, wird die Wolfbeobachtung im gesamten Land verstärkt. Speziell ausgebildete "Wolfsbetreuer" gehen Hinweisen aus der Bevölkerung nach, die sie zu belegen hoffen. Verdichten sich die Informationen, werden "Wolf-Watching"-Kameras im Wald aufgestellt, die Tiere mittels des für sie wohlduftenden Urins ihrer in Zoos gehaltenen Artgenossen vor die Linse locken.
Die Fachleute sind sich einig: Irgendwann wird der Wolf in dieser Region wieder heimisch. Die Ansiedlung bleibt aber der Natur überlassen. "Wir werden keine in Gefangenschaft aufgezogenen Wölfe aussetzen", sagte Landwirtschaftsminister Dietmar Woidke (SPD). Er übergab der Stiftung Naturschutz-Fonds Brandenburg gestern 21 470 Euro. Damit soll die ehrenamtliche Wolfsbeobachtung finanziert werden.
"Eine Gefahr für Menschen geht von Wölfen schon aufgrund ihrer Lebensweise unter normalen Umständen nicht aus", sagte Woidke. Meldungen über angebliche Angriffe von freilebenden Wölfen auf Menschen haben sich nie bestätigen lassen. Der Ruf des Wolfes als Bösewicht hat eher einen kulturgeschichtlichen Hintergrund in der Märchen- und Sagenwelt. Auch für Nutztiere bestehe kaum Gefahr, wenn einige Schutzmaßnahmen ergriffen werden.
Quelle: www.welt.de
Potsdam - Anfang des Jahres gab es erstmals Anzeichen dafür, daß sich ein Wolfsrudel in Brandenburg niedergelassen hat. "Wir sind nicht sicher, aber es gibt einen plausiblen Hinweis", sagt Gerd Schumann, Wolf-Experte im brandenburgischen Umweltministerium: Am 2. Februar wurde beim südbrandenburgischen Forst an der Autobahn eine totgefahrene Wölfin gefunden, tags darauf wurden Wolfsspuren im frisch gefallenen Neuschnee entdeckt. "Alles deutet darauf hin, daß in diesem Gebiet mehrere Wölfe leben und eventuell am Beginn einer Rudelbildung stehen", sagte Schumann. Bisher wurden zwei solcher Wolfsgemeinschaften - bestehend aus einem Elternpaar und deren noch nicht erwachsenen Jungen, insgesamt bis zu zehn Tiere - lediglich im benachbarten Nordsachsen nachgewiesen.
Brandenburg war für die "Holzhunde", wie die Tiere bis vor 100 Jahren auch genannt wurden, in den vergangenen Jahrzehnten lediglich Gastland oder Durchzugsgebiet. Deshalb, so Wolf-Experte Schumann, könne derzeit nicht gesagt werden, wie viele Wölfe sich im märkischen Revier aufhalten.
Um ihre Zahl in naher Zukunft einigermaßen verläßlich ermitteln zu können, wird die Wolfbeobachtung im gesamten Land verstärkt. Speziell ausgebildete "Wolfsbetreuer" gehen Hinweisen aus der Bevölkerung nach, die sie zu belegen hoffen. Verdichten sich die Informationen, werden "Wolf-Watching"-Kameras im Wald aufgestellt, die Tiere mittels des für sie wohlduftenden Urins ihrer in Zoos gehaltenen Artgenossen vor die Linse locken.
Die Fachleute sind sich einig: Irgendwann wird der Wolf in dieser Region wieder heimisch. Die Ansiedlung bleibt aber der Natur überlassen. "Wir werden keine in Gefangenschaft aufgezogenen Wölfe aussetzen", sagte Landwirtschaftsminister Dietmar Woidke (SPD). Er übergab der Stiftung Naturschutz-Fonds Brandenburg gestern 21 470 Euro. Damit soll die ehrenamtliche Wolfsbeobachtung finanziert werden.
"Eine Gefahr für Menschen geht von Wölfen schon aufgrund ihrer Lebensweise unter normalen Umständen nicht aus", sagte Woidke. Meldungen über angebliche Angriffe von freilebenden Wölfen auf Menschen haben sich nie bestätigen lassen. Der Ruf des Wolfes als Bösewicht hat eher einen kulturgeschichtlichen Hintergrund in der Märchen- und Sagenwelt. Auch für Nutztiere bestehe kaum Gefahr, wenn einige Schutzmaßnahmen ergriffen werden.
Quelle: www.welt.de