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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Luna hat HD D



Luna*
24.04.2006, 18:01
Seit November letzten Jahres lebt unsere Luna mit uns, die wir im zarten Alter von 9 Wochen direkt von einem Hobbyzüchter aus Thüringen (der nicht professionell züchtet, lediglich einen Wurf für seine Hündin wollte, uns und die HD-Freiheit des Stammbaums versichert hat), wo sie liebevoll mit ihrer Mutter und ihren beiden Brüdern aufwuchs, zu uns genommen haben. Seitdem ist sie unser aller Liebling geworden, und gedieh prächtig. Wir haben sie alle in unser Herz geschlossen und freuen uns sehr, dass sie die Mühe und Arbeit, die wir in ihre Erziehung gesteckt haben, vielfach zurück gibt. Sie ist so lieb und gutmütig, noch etwas verspielt, aber ansonsten sehr gehorsam und treu. Alles verlief bis vor kurzem einfach wunderschön und harmonisch.
An Ostern gab es jedoch eine entscheidende Wende. Sie wollte nicht fressen und lag teilweise apathisch auf ihrem Kissen, nahm gar nicht mehr am Leben Teil. Gleich nach Ostern gingen wir mit ihr zur Tierärztin, die sie gründlich untersuchte, Blutproben entnahm, und aufgrund etwas erhöhter Temperatur (39,1) Antibiotika und entzündungshemmende Schmerzmittel verschrieb. Sie meinte, dass sie etwas eigenartig lief, konnte aber keine konkrete Diagnose stellen, sondern schlug einen zweiten Termin zum Röntgen vor. Am 21.4.06 war es dann soweit, und wir erhielten die traurige Gewissheit, dass Luna beidseitig unter einer stark ausgeprägten HD mit fortgeschrittener Arthrose, ebenso an einer noch nicht ganz so stark ausgeprägten ED an beiden Vorderläufen leidet.
Die TA empfahl uns, Luna einschläfern zu lassern, weil sie keine Chance sah, dass sich Luna's Zustand bessern könnte. Ich brauche Euch wohl nicht zu schildern, wie groß der Schock und die Verzweiflung war, jeder Hundeliebhaber kennt diesen furchtbaren Schmerz, wenn er eine solche Nachricht über seinen Liebling erfährt.
Das Wochenende haben wir größtenteils damit verbracht, bei Freunden und im Internet Rat und Beistand zu suchen, um unserer Luna helfen zu können. So sind wir auch auf dieses Forum gestossen, wohlwissend, dass wir hier viele Menschen treffen können, die uns, und damit vor allem Luna, mit ihren Erfahrungen helfen können.
Deshalb möchte ich hier noch kurz schildern, was wir selbst gedenken zu tun, nachdem der erste Schock überwunden ist:

Seit gestern geht es Luna wieder recht gut, die Medikamte (und wohl auch die Zeit) haben ihr sichtlich geholfen die akute Situation zu meistern, und sie ist wieder fröhlich und aufmerksam.
Wir möchten mit allen uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten versuchen, Luna bei uns zu halten, auf jeden Fall so lange sie selbst Freude am Leben hat, und ihr dabei jede sinnvolle Hilfe geben.
Dabei denken wir daran, sie mit Hilfe von Naturheilpräparaten zunächst einmal möglichst schmerzfrei zu halten, und auch solche Naturmittel zuzufüttern, die für ihr Wohlergehen förderlich sind. Sicher werden wir für den Notfall auch Antibiotika und Schmerzmittel bereit halten, dies aber nur um akute Entzündungs- und Schmerzzustände zu überbrücken. Ferner haben wir aufgrund vieler Beiträge in Foren etc. Hoffnung auf verschiedene Behandlungsmethoden wie Golddrahtakkupunktur geschöpft, können aber nicht einschätzen, ob ihr damit wirklich geholfen werden kann.

WO FINDEN WIR EINEN ARZT, DER DIE GOLDIPMPLANTATION ANBIETET UND WER WEISS, WAS DA AN KOSTEN AUF UNS ZU KOMMT.



Und genau hier möchten wir Euch um Eure Erfahrungen und Ratschläge bitten.

Liebe Grüße aus Horb

Marion



und hier ein paar Bilder von uns:


http://www.marionbollig.de/index.php?id=luna

Mag.Martini
25.04.2006, 10:53
Liebe Marion

Zum Ersten tut es mir leid dass Sie nach so kurzer Zeit schon mit einem so schwerwiegenden Befund leben müssen.
Zum Zweiten ist dies zwar schlimm für Sie und besonders für Luna aber noch lange kein Grund für ein Todesurteil.
Der Verlauf der kommenden Jahre hängt nun von vielen verschiedenen Umständen ab.
In Abhängigkeit von der tatsächlichen Schwere der erwähnten Probleme (HD-ED) für die nicht nur der Röntgenbefund massgeblich ist, werden verschiedenste Therapiemassnahmen notwendig werden. Wie in der Humanmedizin schon lange üblich, bietet auch die Veterinärmedizin mittlerweile eine ganze Reihe von Behandlungsformen unterschiedlichster Art an.
Ganz allgemein kann ich ohne den Patienten zu kennen sagen, dass es wichtig ist nicht auf Bewegung zu verzichten. Der Stütz- und Halteapparat (Muskeln, Sehnen, Bänder, Knochen ...) ist auf ständige Bewegung angewiesen und sollte durch gezielte Massnahmen trainiert werden ohne die Gelenke über Gebühr zu belasten.
Ich habe bei Gelenksproblemen gute Erfahrungen mit Akupunktur und Neuraltherapie gemacht (dazu gehört auch die Golddrahtimplantation), allerdings hat jede Methode ihre Einsatzgebiete und daher auch ihre Grenzen. Für die Instandhaltung des Gelenkstoffwechsels gibt es zahlreiche Präparate.
Die Notwendigkeit einer zusätzliche Medikation hängt von der genauen Art und Schwere des Geschehens ab. Antibiotika allerdings sind nur indiziert, wenn Bakerien Probleme versursachen, ihre einzige Aufgabe ist es diese zu eliminieren und sollten daher vom Tierbesitzer auch nicht vorrätig gehalten werden.

Für eine weitergehende Beratung sollte ein Kollege gefunden werden der bei gegenständlicher Befundlage Alternativen zur Euthanasie bereithält, ob allerdings die Golddrahtimplantation für Ihren Hund das Mittel der Wahl ist kann im Rahem dieses Forums nicht abgeklärt werden.

Mit freundlichen Grüssen

Udo Martini

p.s.: Bitte teilen Sie mit in welcher Gegend Sie zu Hause sind, im internationalen Tierärzteforum könnte dann nach einem Kollegen in zumutbarer Entfernung gesucht werden.

Luna*
25.04.2006, 14:29
Wohnen im Raum Stuttgart, genauer in 72160 Horb am Neckar.

Mit liebem Gruß
Marion und Luna

Mag.Martini
26.04.2006, 19:08
Hallo Marion und Luna

Auf meine Anfrage im internationalen Tierärzteforum habe ich folgende Antwort erhalten.

Ich wünsche alles Gute.
Mit freundlichen Grüssen

Udo Martini


<Sehr geehrter Herr Kollege Martini,
<ich habe meine Praxis im Raum Pforzheim, ca 50 km entfernt von Horb <am Neckar.
<Wir implantieren Gold nach der Wiener Methode und haben vorallem <bei Jungtieren sehr schöne Erfolge.
<Mit freundlichen Grüßen

<Tierarztpraxis Karin Bührle
<Ötisheimer Steige 57
<75417 Mühlacker Enzberg
<Tel 07041-813585

Luna*
27.04.2006, 17:19
Nach Rüchsprache mit zwei Ärzten!!!

Der Schulmediziner rät anhand vom Röntenbild zu Pektinektomie und glaubt bei Luna gut erfolge zu erziehlen.
-wie lange?

Frau Dr. Bührle meint mit den Goldimplantaten kann ein wesentlich langfristiger ein Erfolg erziehlt werden.

Da wir nur das beste für Luna wollen, eine spätere Operation mit künstlichen Hüftgelenken und jedoch nicht vorstellen können.
( man hat auch noch Kinder zu versorgen!)
Nun die große Frage WAS TUN?

Mit freundlichen Grüssen

Marion

Mag.Martini
27.04.2006, 18:12
Hallo Marion

Manchmal liegt die Wahrheit in der Mitte. Bei einem Hund in Lunas Alter, sind die Hüftgelenke noch nicht ganz "fertig".
Das heisst, dass eine Pektinektomie noch mithelfen kann eine für die Weiterentwicklung günstigere Gliedmassenstellung in der Hinterhand zu erreichen.
Andererseits erwirkt die Golddrahtimplantation auf lange Sicht eine sehr gute Schmerzlinderung.

Ich setze mich über ideologische Grenzen hinweg und habe auch gute Erfahrungen mit der Kombination dieser beiden Eingriffe gemacht. Das geht in einer Sitzung (ein OP-Termin).


Mit freundlichen Gruessen

Udo Martini

ein kleiner Tipp: wenn das Röntgenbild nicht angeblitzt sondern von hinten beleuchtet, wird es besser

Luna*
28.04.2006, 07:28
Wenn man berichte im Internet über die Pektinektomie glaubt, ist der erfolg zwar da, jedoch ist es eher eine Vorbereitung auf künstliche Hüftgelenke, da die Beschwerden nach ca. 1-2 Jahren wieder auftreten.


"Pektinektomie

Bei dieser Operation wird ein bestimmter Muskel durchtrennt. Dadurch kommt es zur Zugentlastung des Oberschenkelkopfes gegen die Pfanne hin. Die Resultate dieser Schmerzlinderung sind meist nur vorübergehend. Dauerhaft, stellt dieser eingriff alleine keine Lösung dar."

DIe Golddrahtimplantation sollte jedoch langfristiger Erfolg bringen.


Sie meinen dass es bei jungen Hunden durchaus einen dauerhaften Erfolg führt?

Mag.Martini
02.05.2006, 10:51
Hallo Marion

Wie gesagt, werden in Lunas Leben noch etliche Massnahmen ergriffen werden müssen. Bitte erwarten Sie nicht dass die eine oder andere Methode die einzig seligmachende ist.
Nach einer (welcher auch immer) chirurgischen Intervention sollte man die Begleitmassnahmen der Rehabilitaton nicht vergessen (Physiotherapie, Medikamente, Futterergänzung, Komplementärmedizin usw.)
Im übrigen glaube ich noch immer dass eine Kombination aus Goldimplantation und Pektinektomie bei einem Hund diesen Alters sinnvoll ist.

Mit freundlichen Gruessen

Udo Martini